Eisenbart und Meisendraht ist das Literaturvermittlungsmagazin für geschundene Seelen. Jeden Monat wird ein neues Thema von unserem Schriftsteller*innenpool beackert und hernach in Radiowellen (Z) transformiert, in den Pod geschmissen und hier im Internet kybernetisch in den space gepresst.
Diese Seite ist gut, denn sie bietet eine einwandfreie Möglichkeit, in allen Beiträgen herumzustöbern, die im Rahmen von EB&MD veröffentlicht worden sind.
Aktuelle Themen
Neue Textbeiträge
Kuku Schrapnell: Sex
Dass man dieses ganze miteinander und sozial sein ins internet verlagern kann, ist ungefähr so streitbar wie die Frage, ob trans Frauen Frauen sind: Wenn man nicht über 50, erschreckend konservativ und/oder die Autorin einer mittelmäßigen Fantasy-Jugendbuchreihe ist, ist das keine Neuigkeit mehr. Aber geht Liebe im Internet? Immer wenn ich eine neue grindr Nachricht bekomme und dieses zärtliche Klopfen aus meinem Handy kommt, fängt bei mir gleich dieses Kopfkino an. Ein süßer Typ und wir chatten ein bisschen hin und her. Es geht viel um Ängste und Sorgen, aber auch Möglichkeiten und Hoffnungen und witzige Absurditäten aus dem Ausnahmezustand....
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Arabella Block: Sex
6folgt auf 1 bis 5wahrnehmen,gefallen,erproben,funkenschlagen und wollen.Das Wunderereignet sich bei7
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Margret Bernreuther: Systemische Beratung
Du redest ohne Unterlass. Ich höre dir zu. Ich hänge an deinen Lippen. Ich habe mich dir zu Füßen gesetzt und lausche deinen Worten. Du sprichst nicht mit mir. Du erwartest keine Antworten. Du berichtest von deiner gescheiterten Beziehung und was dir angetan wurde.Ich versuche das Verstandene mit Blicken und langezogenen Hmmms zu bestätigen. Ab und zu stehe ich auf und wechsle die Schallplatte. Meine Musikauswahl lässt du unkommentiert. Darum geht es ja nicht und ich versuche auch hier möglichst unemotional zu bleiben. Dass du überhaupt wieder hier sitzt, grenzt für mich an ein Wunder. Vor Wochen hattest du dich...
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Ella Carina Werner: Brüste
Wenn er Brüste hätte, sagte kürzlich ein Bekannter von mir und verdrehte schwärmerisch die Augen; oh wenn er Brüste hätte, dann würde er andauernd an diesen herumspielen, den ganzen Tag! Ob wir Frauen denn nicht dadurch im Alltag stark abgelenkt seien; ob wir nicht den ganzen Tag heimlich daran herumkneten würden, ob wir wollten oder nicht? Der Mann hat natürlich recht. Natürlich wollen alle Frauen immerzu an ihren fabelhaften Brüsten herumfummeln, daran herumwalken wie an zwei rohen Brötchenteigbatzen, was könnte herrlicher sein. Das ist auch der Grund, weshalb Frauen in den vergangenen Jahrhunderten nicht so viel zustande gebracht haben, Stichwort...
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Jasper Nicolaisen: Sex-Adventskalender
Geschäftsidee: Ich mache dieses Jahr so einen Sex-Adventskalender, in dem aber ungewöhnliche, teils wirklich anregende, teils bisschen "esomäßige", aber auch absurde und traurige Überraschungen in jedem Säckchen sind. Bestallung mal so aus der Hüfte wie folgt. 1. Tasse mit Klitorisverherrlichung 2. Ein Fisch aus Schokolade 3. Ein altes Sega-Spiel, wo aber die Kontakte feucht glänzen 4. Ein Hund aus Kastanien 5. Badezusatz (Rosmarin/Rose/Sand) 6. Erdnussbutter 7. Eine neckische Satinmaske, wo über beiden Augen Augen aufgemalt sind 8. Das Rezept für Sperma, das mal in der testcard war 9. Zwei fickende Nikoläuse 10. Ein Zettel mit einer besinnlichen Frage zu "Slow...
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Juliane Kling: Dynamit
Wie du da jetzt vor mir stehst, weiß ich nicht, wie ich dir jemals das Gefühl geben konnte, dass du nicht schön genug bist. Dass du es nicht wert bist, geliebt zu werden, nicht von dir, von mir oder von irgendwem. Die Luft ist schwer und feucht, ballt sich rund um dein Gesicht, das von der heißen Dusche leicht gerötet ist. Du nimmst das Handtuch und du schaust mich an. Fragst stumm, ob ich noch warten kann. Am liebsten fällst du, wenn du ganz alleine bist. Du weißt, dass mir das nicht gefällt, aber im Grunde ist es das, was uns zusammenhält....
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Michael Schmidt: Professor Wuiser und der Sex
"Haben S' das schon gehört? Also, bei dieser Kultursendung am Radio da reiten sie ja wirklich alles durch. Da bringen sie diesmal sogar was zum... zum Sex. Ja, zum Sex. Tatsächlich!Der Sex ist ja fest in unserer Kultur verankert. Und dass der Sex und die Kultur fest zusammengehören, das sieht man eben daran, dass die Kultursendungen sich intensiv mit dem Sex auseinandersex... äh auseinandersetzen. Und da braucht man auch nicht gleich rot werden deswegen! Der Sex ist halt mal eine biologische Angelegenheit. Ja, der ist bio! Der ist Fakt! Der Sex! Fakt! So wie das Schnaufen auch. Sie müssen sich...
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Andreas Lugauer: Blue Velvet
Wer von den Hörer*innen hat schon mal den Film »Blue Velvet – Verbotene Blicke« von David Lynch gesehen?Der Verfasser dieser Zeilen jedenfalls hat ihn nicht gesehen – aber er hat einmal nur anhand des Filmtitels eine Inhaltsbeschreibung verfasst: In »Blue Velvet – Verbotene Blicke« geht es um einen Privatdetektiv (daher der Untertitel »Verbotene Blicke«), der sich in eine Frau verguckt, die er beobachten soll. Denn – was er da zu beobachten hat, gefällt ihm schon ziemlich gut, muss er sagen. Er macht sich also an sie ran – natürlich erfolgreich, denn er sieht aus wie ein Filmstar mit schneidiger brünetter...
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Theobald O.J. Fuchs: SEX (eine wahre Begebenheit)
Kalte Hände auf heißen Armen, Frösteln im Schatten, die Augen zusammen gekniffen.Lichtreflexe über dem Wasser, nackte Beine, glatte Haut. So sieht das Setting aus.Außerdem: Sich durch Badeanzugsstoffnässe drückende Brustwarzenhofkonturen. Die Zeit steht, das Frösteln, die Helle. Die Zeit steht, steht seit einer Weile, Vielleicht Tage oder Wochen oder Monate, Steht ununterbrochen. Aber es muss ja weiter gehen. Mit Sex. Mit Sex. Mit Sex, nasser Haut, kühlen Füßen. Sex wälzt Gras platt, Gras stachelt Sex an. Gewicht hat Sex mit unseren Körpern. Wir sind Körper, wir sind kein Gewicht. Sex, der ganze Kopf voller Sex. Ein Frösteln, ein warmer Luftwind, die...
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KARO: Come here
Come here, you destroyer you black hole you sad eyes you dangerous fool you desperate saint of desire Come here, you breaker you fleeting moment you tempest you lost boy you wonderful child of defeat Come here, you unchecked queen you lonely planet you (spinning out of control) you (empty space) you missing peace of mind Come here, you for I see you for who you are is no more or less than anyone else but you.
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KARO: Mary
If you were the moon, I’d know why you circle around me.If you were immaculate, I’d know why you can’t come close.If your father was the lamb, I’d know why you go crazy at night.If I grabbed you as hard as I wanted, you’d know you were right.If you said one holy word, I’d hear you.If you came to me, you’d come.Hard.
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KARO: Play
I want to be alien to myself I want to play step out of my body I want my body to be body I want to go with you to where you are outside of your body inside your body and play.
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Lea Schlenker: Mandelmilchmädchen, Teil 1
Meine Katze springt auf dem Bett herum und kratzt gewissenlos am Bettlaken. Sie wird nicht aufhören, ehe sie bleibende Spuren hinterlassen hat. Ich ignoriere sie trotzdem, ich streite nicht mehr mit Katzen. Dafür bin ich zu abergläubisch. Nach den Ereignissen des heutigen Tages werde ich vermutlich noch mehr als einfach nur abergläubisch sein – dazu jedoch später. Die Katze habe ich, seit ich mich scheiden haben lasse und nun alleine in dem Haus lebe. Versteht mich nicht falsch, ich mag die Einsamkeit. Ich führe ein gutes Leben. Aber manchmal wird es doch ein wenig, wie soll ich sagen, langweilig. Aber...
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Theobald O.J. Fuchs: Langeweile
… Langeweile, bleibe kurz … doch noch bei mir …. weil noch lange will ich hier … mich nach Kürze sehnen … möcht' die Zeit noch dehnen … kein Wechsel, auf dem Dache gurrt's… eilt sie doch sowieso … du verweilest viertelfroh … so lang du willst … im Walde, wo lange … ach ganz lange Zeit … ziemlich exakt gar nichts … geschehet … denn sehet… uns war fürchterlich langweilig. Fürchterlich. Freitag Mittag schon. Dann wurde es Nachmittag, dann Spätnachmittag, dann Abend. Dann stiegen wir zu acht in Mutters Kleinwagen. Ich, mein kleiner Bruder, Volker, Bernd, Stefan, Thomas, Michael...
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Fabian Lenthe: Langeweile
Da ich nun schon seit sechzehn Stunden im Bett lag und außer, dass ich das Radio an und wieder aus, sowie lauter und leiser gestellt, nichts getan hatte, bis auf mir zwischenzeitlich ein großes Stück Salami abzuschneiden, auf dem ich gelangweilt herumkaute, beschloss ich den Rest des Tages ebenfalls nichts zu tun. Wenn ich es geschafft hätte im Schlaf zu sterben, wäre daran nichts verwerfliches gewesen. Im Gegenteil, man hätte mir das Stück Salami aus dem Rachen entfernt und mich wie jeden anderen leblosen Gegenstand aus der Wohnung getragen. Vermutlich hätten die Angestellten der Möbelspedition bei Kaffee und Zigarette genervt...
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Matt S. Bakausky: Gefühlte Zeit
Rutsche auf dem Bürostuhl hin und her. Starre auf den Monitor.Draußen, tief unten, stehen Autos im Stau. Umleitung.Weißt du noch damals als der Helikopter gelandet ist und der Pilot sich einen Döner geholt hat?Okay, das war wohl nur ein Tagtraum.Seiten aufrufen. Nachrichten die täglich gleich aussehen, nur dass unsichtbar das Wort „Neu“ davor steht. Immer sichtbar die Uhrzeit in der Startleiste. Die Zahlen verändern sich umso seltener, je öfter du darauf schaust. Dein Kollege gegenüber macht Tippgeräusche auf seiner Tastatur und sagt etwas zu dir. Zumindest denkst du für einen kurzen Moment, dass er ein Gespräch beginnt. Doch ein Blick...
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Herrmann Asien: Über die Langeweile
Wie konnte es für eine Person des 21. Jahrhunderts, die ihrer Gegenwart entsprechend lebte, sich Technikfortschrott (eigentlich ein Vertipper - das i liegt auf der Tastatur gleich neben dem o - da es aber ein sehr, sehr dummes und langweiliges Wortspiel ist, lasse ich es drin im Text, auch weil die Erklärung für das Drinlassen so schön egal und überflüssig ist + die Klammer nach dem Schließen vergessen lässt, wie der Satz eigentlich weiter oben begonnen hat) und Arbeitswelt nicht verweigerte, überhaupt so etwas wie Langeweile geben? 1. Texte generell immer mit einer sehr langen Frage beginnen. Sie muss nicht...
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Elmar Tannert: Blick aus dem Fenster
Paul nahm einen Schluck aus der Bierflasche. „Weißt du, was ich mich manchmal frag?“ Kalle, sein Banknachbar in der kleinen Grünanlage, wußte nicht, was Paul sich manchmal fragte. Er hätte also einfach „nöö“ sagen und seinerseits einen Schluck Bier nehmen können. Aber er wollte Paul nicht verstimmen.Also erkundigte er sich teilnehmend: „Was fragst du dich denn manchmal?“ Paul leitete seine Antwort mit einer stummen Kopfbewegung zum Mietshaus ein, das auf die Grünanlage blickte. „Der Typ da oben“, sagte er schließlich.“ „Du meinst den im zweiten Stock, der aus dem Fenster schaut?“ „Genau den. Ist ja sonst niemand da.“ Paul nickte...
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