Eisenbart und Meisendraht ist das Literaturvermittlungsmagazin für geschundene Seelen. Jeden Monat wird ein neues Thema von unserem Schriftsteller*innenpool beackert und hernach in Radiowellen (Z) transformiert, in den Pod geschmissen und hier im Internet kybernetisch in den space gepresst.
Diese Seite ist gut, denn sie bietet eine einwandfreie Möglichkeit, in allen Beiträgen herumzustöbern, die im Rahmen von EB&MD veröffentlicht worden sind.
Aktuelle Themen
Neue Textbeiträge
Şafak Sarıçiçek: Toffee
Strahlenwinter, Streifenlicht ! In Landstraßen namens NACHT UND HORIZONT Zerteilt ein Korsar die Stachelschweine duftender Sehnsüchte. Ich wollte umtriebig sein und wir wollten FISCHERNETZE flicken: Strahlwind, Straflicht, ach wo sinken nur deine Wege hin ? Zerteilt und presst in Form. Wurstiges wie Wulstiges. Straf sie nicht ab, ewiges FORMALDEHYD, es reichen nie Kanister. Die Winkel schlüpfen. Ecken und Schlafkanten gehen ein. In ein, in ander. Vielleicht fällt Dämmerung ab von Kastanien. Fall ab vom Degen, du traumlose Nacht. Schrei nicht, Tulpa. Tukan, wir sahen schon Gezeter steigen. Ziehen Funk Prediger über Steppen. Treib Dorniges, Wüste. KAMELLEN
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Arabella Block: Ich Geist?
Ich bin der Geist, der stets verneint,und das mit Recht,denn alles, was besteht ist wert - die Weltgeschicht erweist's - dass es zugrunde geht. Doch bin ich auch der Geist, der stets bejaht.Ist auch nicht schlecht.Wer fühlt sich schon von alledem, was ist, durchweg gedisst und angepisst? (Das wär doch Mist.) Und ganz im Ernst bin ich der Geist, der sagt: „Vielleicht“und kratz mich am – symbolischen - Gemächt*.Mañana, schau'mer mal, der Ball ist rund, das Leben nur ein Traum. Und zudem bunt. Als kluger Geist sag ich auch manchmal nix.Oder nur: „La-di-da“. „Schubdubidu uh-uh-lala.“ „Noch weiter links, jaaaah, daaaa!“ „Ein...
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Marco Kerler: Bevor
Wir waren in unsererStadt oder war es nurdeine gewesen ich weißes nicht mehr jedenfallsfragten wir nicht nach demWeg blieben im Licht derwenigen Sonnenstrahlenkonnte man uns erkennendiese Konturen die sichvereinten als wir sprachenwie nah das uns kamwenn du etwas sagtestund ich es sagte bevordu es sagtest bevor ichbevor du bevor wir über-haupt gedacht hatten dawar es wie aus einemGeist einem Guss bevorwir das wussten bevor
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Hanne Mausfeld: Sonett
Vergessen sei hier mal die freie Form.Wir wollen uns an alten Rhythmen labenUnd Reime finden, edel, echt, erhaben,Uns halten an die definierte Norm. Wir fühln uns wohl und gehen gern konform.Man könnt lebendig uns sogar begraben,Wir würden trotzdem mit den Füßen schaben –Der Untertanengeist ist schon enorm. Zerrissen unsre Hirne, unser Denken.Denn andre lassen sich nicht leicht beirren,Sie streben hin zu großen, weiten Welten, Wobei sie plötzlich neue Fahnen schwenkenUnd martialisch mit den Schwertern klirren,Als ob nur eine Freiheit sollte gelten.
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Jutta v. Ochsenstein: geistvoll halb leer
durch die Straßen der Stadt ziehen wir zwischen Schatten, Parallelen, dann Richtungen nehmen wir Zeit aus den Rinnsalen lichtet sich manchmal ein Bunker Weite ist ein Geschenk, das jemand vergaß im Nachtmodus sprechen Mond, Sonne und Schrecken bleiben Fragen offen, geistvoll vielleicht das Lachen
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Jutta v. Ochsenstein: frei Räumen
der Papierstoß mit meiner Schrift unberührbar Jahrzehnte lag er stoisch in der Truhe bis ich in die Zeilen einfiel eine Bauruine: Meinungen verblasst auf Plakaten Liebe in Neonschrift schiefe Blickwinkel in den Räumen irrten meine Fragen als ob es eine Geschichte gäbe das Papier verbrannte unter freiem Himmel
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Theobald Fuchs: Geist
Draußen brodelwarm, graue Wolkenflocken wie Asche nach Norden zu, die Hauswände gerötet vom tiefen Licht. Dann der Tisch, mit Bestimmtheit von jemand anderem gekauft, nicht von dem Typen, der jetzt und hier daran sitzt. Außerdem: eine besudelte weiße Tasse, ein Topfuntersetzer aus Kork, ein kahler dünner Ast, der sich hinter dem Mann in der Fensterscheibe hektisch schwarz verzweigt. Seuchenstimmung in der Luft, als ob sich drei Straßen weiter ein Sumpf erstreckte, mit Augen im Schlamm lauernd, mit Händen, die Bäume unter brackiges Wasser ziehen. »Nein«, sagt der Typ, »die Flasche bleibt zu.« Seine Stimme lässt keinen Raum für Zweifel an...
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Katja Schraml: Mad mades Mangel_Material
„Ich bin satt vor der Zeitund hungre nach ihr.Was soll nur werden?“ Ingeborg Bachmann, Aus: Entfremdung Vor der Tür stand das Kind <ungefragt>: Es bliebe jetzt hier – bei mir <unwiderruflich>, und ging an mir vorbei, sich an den Tisch zu setzen, der <unbefleckt ungedeckt> mittig das Zentrum uns bietet für das Gespräch, dem ich ausgewichen so lang, dass ihm bang, ich hätt alles verg_essen. Versessen ists drauf, dass ich mich für 1 heile Weile zu ihm geselle, ins Helle der Morgenröte, die <henceforth fencenorth> an uns vorbeiziehen, unaufhaltsam gewaltsam uns in ihr Licht tauchen wird. Dem komm ich nicht...
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Margret Bernreuther: twist in my sobriety
Meine Oma ist gerade gestorben. Also, ich glaube sie ist schon ein paar Tage tot. Ich hatte keinen Kontakt mehr zu ihr. 100 Jahre alt ist sie geworden.100 und einen Monat.Geboren wurde sie in Madrid.Und dann als dort der Spanische Bürgerkrieg ausbrach, wurde sie von ihren deutschen Eltern, zuerst zurück ins Allgäu und dann ins karge Mittelfranken abgeschoben. Das fleissige und sehr junge Mädchen wurde nach ihrer Zwangsarbeit auf Haus und Hof der Familie, dazu auserkoren, den fettleibigen und vor allem im Kern schon mit seinem Schicksal hadernden Gutsbesitzer vermählt. Er hätte sich auch was schöneres Vorstellen können, denn eigentlich...
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Margret Bernreuther: geist
Jeden Morgen wenn ich die Wohnung verlasse entdecke ich unten auf der Ablage bei den Briefkästen neue Figürchen oder andere Haushaltsgegenstände.Oft sind es kitschige aber nicht besonders hochwertige Porzelanfiguren. Manchmal ein Gewürzglasrondell, gestern stand ein Kochbuch zur Anleitung für fettreduzierte Ernährung dort. All diese Gegenstände sind sehr bunt zusammengewürfetlt. So war neulich auch mal ein aufwendig bestickter Fächer in einer mit Stoff bezogen Schachtel dort zu finden. Auf dem Fächer zwei Pandabären die unter einem blühenden Kirschbaum spielen. Die Kiste mit goldenen und roten Stoff besponnen. Auf den ersten Blick, insgesamt ein hübsches Ding, aber trotzdem konnte die Verpackung und...
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Michael Schmidt: Professor Wuiser und der Heilige Geist
Nebenbei, hat der Professor Wuiser gesagt, ist das mit dem Heiligen Geist auch so eine Sache. Im Grunde genommen, wär dieser Geist ja gar kein Geist. Also kein Geist, wie man sich ihn vorstellt, so mit einem weißen Bett-Tüchl drüber und so weiter. Wenn man die Leut auch fragt, wie der Heilige Geist eigentlich ausschauen tät, wissen sie es nicht oder sagen, dass es eine Taube ist, wie man sie in der Kirche drin sieht, über dem Altar. Zu Pfingsten gibt es manchmal ein Spektakel dazu. Da geht oben eine Klappe auf, und dann lassen sie den Heiligen Geist von...
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Matt S. Bakausky: Filmspiele
Ein Film. Kennst du ihn schon? Oder nur den Trailer? Es dämmert dir. Es ist einer von diesen Filmen. Einer von vor jener Zeit. Die Ereignisse von dieser Zeit oder davor trugen dazu bei, dass Verbindungen in deinem Hirn aufgebaut worden sind. Oder wie dieser scheiß Apparat auch funktioniert. Einer dieser Filme, den du höchstens bis zur Mitte gesehen hast. Cineastische Bildungslücken. Der Film lief auf einem Computer im Stream. Eure vier Augen davor. Bis eure vier Hände woanders hinschauten. Der Film wird zur Tapete für die dünnen Wände. Eine Ummantelung für das Schamgefühl. Es kommt zur Einführung, zum Wendepunkt...
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Martin Knepper: Im Delta
»Die lutschen Schuppen einzeln ausficken will ich dir, du Geilforelle« brunft der ältliche Quapp und zieht sich schwerfällig den Sack über die Eichel. »Ja, du Glibber–Nille, Fischpenis, brunftliche Quappe! Gib mir deinen Sex!« röhrt die Hommingberger-Gepardenforelle häutig mit einem Blubber voll Poppysmata zurück, in denen tighte Drallen wippen. Fisch–Titten, meersteif kloppige Samentaschen, die joch über alge Otzen laichen, seifig verbohrte Schwimm–Labien in einer Eier–Jauche voll salzem Geil–Odel. Während tropfe Präputiums–Ringe sich blasicht in warme Schlick–Löcher atzen, gründelt das spermatriefende Blasmaul wollüstig in seine Backen–Schlappen. »Ribisel mich spritz in meine milchhungrige Nache, du schanker Rogen–Papst« murmelt sie verkitzlert. drip-drop-drip-drop-drop-drop-drop, drip-drop-drip-drop-drop-drop-drop, drip-drop-drip-drop-drop-drop-drop......
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Kuku Schrapnell: Sex
Dass man dieses ganze miteinander und sozial sein ins internet verlagern kann, ist ungefähr so streitbar wie die Frage, ob trans Frauen Frauen sind: Wenn man nicht über 50, erschreckend konservativ und/oder die Autorin einer mittelmäßigen Fantasy-Jugendbuchreihe ist, ist das keine Neuigkeit mehr. Aber geht Liebe im Internet? Immer wenn ich eine neue grindr Nachricht bekomme und dieses zärtliche Klopfen aus meinem Handy kommt, fängt bei mir gleich dieses Kopfkino an. Ein süßer Typ und wir chatten ein bisschen hin und her. Es geht viel um Ängste und Sorgen, aber auch Möglichkeiten und Hoffnungen und witzige Absurditäten aus dem Ausnahmezustand....
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Arabella Block: Sex
6folgt auf 1 bis 5wahrnehmen,gefallen,erproben,funkenschlagen und wollen.Das Wunderereignet sich bei7
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Margret Bernreuther: Systemische Beratung
Du redest ohne Unterlass. Ich höre dir zu. Ich hänge an deinen Lippen. Ich habe mich dir zu Füßen gesetzt und lausche deinen Worten. Du sprichst nicht mit mir. Du erwartest keine Antworten. Du berichtest von deiner gescheiterten Beziehung und was dir angetan wurde.Ich versuche das Verstandene mit Blicken und langezogenen Hmmms zu bestätigen. Ab und zu stehe ich auf und wechsle die Schallplatte. Meine Musikauswahl lässt du unkommentiert. Darum geht es ja nicht und ich versuche auch hier möglichst unemotional zu bleiben. Dass du überhaupt wieder hier sitzt, grenzt für mich an ein Wunder. Vor Wochen hattest du dich...
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Ella Carina Werner: Brüste
Wenn er Brüste hätte, sagte kürzlich ein Bekannter von mir und verdrehte schwärmerisch die Augen; oh wenn er Brüste hätte, dann würde er andauernd an diesen herumspielen, den ganzen Tag! Ob wir Frauen denn nicht dadurch im Alltag stark abgelenkt seien; ob wir nicht den ganzen Tag heimlich daran herumkneten würden, ob wir wollten oder nicht? Der Mann hat natürlich recht. Natürlich wollen alle Frauen immerzu an ihren fabelhaften Brüsten herumfummeln, daran herumwalken wie an zwei rohen Brötchenteigbatzen, was könnte herrlicher sein. Das ist auch der Grund, weshalb Frauen in den vergangenen Jahrhunderten nicht so viel zustande gebracht haben, Stichwort...
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Jasper Nicolaisen: Sex-Adventskalender
Geschäftsidee: Ich mache dieses Jahr so einen Sex-Adventskalender, in dem aber ungewöhnliche, teils wirklich anregende, teils bisschen "esomäßige", aber auch absurde und traurige Überraschungen in jedem Säckchen sind. Bestallung mal so aus der Hüfte wie folgt. 1. Tasse mit Klitorisverherrlichung 2. Ein Fisch aus Schokolade 3. Ein altes Sega-Spiel, wo aber die Kontakte feucht glänzen 4. Ein Hund aus Kastanien 5. Badezusatz (Rosmarin/Rose/Sand) 6. Erdnussbutter 7. Eine neckische Satinmaske, wo über beiden Augen Augen aufgemalt sind 8. Das Rezept für Sperma, das mal in der testcard war 9. Zwei fickende Nikoläuse 10. Ein Zettel mit einer besinnlichen Frage zu "Slow...
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