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Eisenbart und Meisendraht ist das Literaturvermittlungsmagazin für geschundene Seelen. Jeden Monat wird ein neues Thema von unserem Schriftsteller*innenpool beackert und hernach in Radiowellen (Z) transformiert, in den Pod geschmissen und hier im Internet kybernetisch in den space gepresst.
Diese Seite ist gut, denn sie bietet eine einwandfreie Möglichkeit, in allen Beiträgen herumzustöbern, die im Rahmen von EB&MD veröffentlicht worden sind.

Aktuelle Themen

zu den Themen

Grundgütiger, was für ein Tohuwabohu! In den heiligen Hallen von Z sieht es aus wie bei Hempels unterm Sofa, der
"Ich halte viel von Ringo Starr – vor allem von seinem Schlagzeugspiel." (Beethoven)
"Wir befinden uns gerade im Sommer der Entscheidungen (...) Dann kommt der Herbst, und dann kommt der Winter der Entscheidungen.

Neue Textbeiträge

Beiträge Lyrik Monolog

Lena Kratzer: Fiat Panda

Immer hat es dich getragen,von Ort zu Ort gefahrenüber Autobahnen und Landstraßen.Ein Dach über dem Kopf,am Lenkrad deine Fingerabdrücke. Ein Geruch von Abenteuer mischt sichmit dem Gegenwind vergangener Sommertage.Erinnerungen in Nebelscheinwerfern,Musik als Begleitung. In den Ritzen der SitzeErdnussreste der letzten Fahrt.Doch da umarmt schon bald wiederder Panda die Frau Meisendraht.
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Beiträge Hörspiele

Michael Schmidt: Wuiser und die Legenden

"Also, ich weiß nicht. Diese Heiligen, das sind schon lauter seltsame Leut. Kennen Sie einen Heiligen? Ich meine, persönlich? Nein? Dumme Frage auch von mir. Weil Heilige, denen sieht man's zu Lebzeiten auch gar nicht an, dass sie welche sind. Die werden ja erst dann heiliggesprochen, wenn sie schon lang tot sind. Trotzdem denk ich mir, kann's ja sein, dass man schon mal einem begegnet ist, hier im Bus herinnen oder in der Sauna oder im Wirtshaus und so weiter. Anmerken tut man es ihnen halt nicht unmittelbar. Und einen Heiligenschein, den kriegen sie auch erst nachher. Als Voraussetzung, dass...
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Beiträge Kommentar

Margit Heumann: Vom Sautreiben

Pass auf, wenn du eine Sau im Stall hast. Sie braucht ein weiches Bett aus Stroh, will gefüttert, gestriegelt und gestreichelt sein. Und halte sie von fremden Sauen fern, sie könnten sie mit Krankheitserregern infizieren. Du sieht, Ihr Wachsen und Gedeihen erfordert deine ganze Aufmerksamkeit und jede Menge Lernbereitschaft, denn deine Nachbarn werden dich mit guten Ratschlägen über Futterqualität, Antibiotika, Wachstumshormone überhäufen, die Nachbarn haben das alles schon hinter sich und angeblich beste Erfolge damit erzielt. Am Ende hast du alles ausprobiert und weißt nicht mehr, was deiner Sau gut getan und was ihr geschadet hat und fürchtest schon, dass...
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Beiträge Lyrik Uncategorized

Lea Schlenker: Die Auktion

Als ich die Auktion betrat Hatte ich ja keine Ahnung Als ich die Auktion betrat Hatte ich ja gar keine Wahl Wo sollte ich denn sonst hin Auf der Suche nach ein bisschen roher Emotion Die Welt wurde an den Bestbietenden verkauft Und nun ist die Auktion beendet Alle stehen auf und wollen ein Stück von mir Ein Stück Leber und eine Träne und die zwei Augen Meine Zähne und eine Haarsträhne ausgerissen und zwischen zwei Buchseiten geklemmtDieser Ausverkauf flasht mich überhaupt nicht mehr Gar nicht so wie früher oder Vielleicht war ich auch gar nie auf der Suche nach...
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Beiträge Erzählung Prosa Romanausschnitt Tagebucheintrag

Sabrina Marzell: Legenden

Ihre Nase blutet schon wieder. Vergiss nicht zu spucken und schau dir die Wolken an. Ich wühle so lange im roten Sand nach deinem Zahn.  Der Boden zieht mich an  4 Die Fliegengittertüre schnalzt. Jemand zerhackt Kreide. Als ich in die Chipstüte greife, klatscht Steffi´s Hand in mein Gesicht. Sie wird mit dem Schimmelreiter untergehen  7 Im Schatten der Reben. Der größte Idiot im ganzen Viertel zündet gerade die Parkbank an. Seitdem teilen wir uns zweieinhalb Quadratmeter Balkon  9 Mein erster Bezug zur Form ergab sich aus dem formen von Matschfiguren. Meine Brust pochte und ich schüttelte den Kopf, als ich die übrig...
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Beiträge Erzählung Prosa

Theobald Fuchs: Wenn die Familie zum Überliefern anfängt

Anfangs fand ich die Story absolut plausibel. Die kleinen Schrotkörner, an denen man sich früher gerne mal den einen oder anderen Zahn ausbiss, seien, so behauptete er, absichtlich vom Koch hinein praktiziert worden. In den Rehbraten mit Sahne und Preißelbeeren. Damit die Gäste sich davon überzeugten, dass das Wild absolut frisch geschossen und eh aus der Gegend sei. Ja, klar, warum eigentlich nicht, dachte ich. Vom Jagen habe ich keine blasse Ahnung, bloß als er dann behauptete, dass Rehe und Hirsche eigentlich gar keine Tiere sondern Pflanzen seien, irritierte mich das – ehrlich gesagt – schon ein wenig. Aber nicht...
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Beiträge Prosa

Blumenleere: wie fremde federn schmuecken

mit der urbanisierung verlagerte sich das diffuse feld der legendenbildung, irgendwann, zusehends gen metropole – &, selbstverstaendlich, auch kleinere konglomerationen anthropogener siedlungseinheiten. setting, im weitesten sinne, dennoch: der ambivalente groszstadtdschungel – eine virtuelle welt fuer sich, ein layer ueber der per se neutralen – eventuell gar ein wenig fade anmutenden – realitaet scheinbar rational durcheinandergewuerfelter baukomplexe. indes, keine einsamen held:inn:en, die umherstreifen & sich mit dubiosen abenteuern herumschlagen – naja, eigentlich durchaus, allerdings ruhe der schwerpunkt mittlerweile eher auf dem absurden, dem eindringen eines vornehmlich dem aberwitz huldigenden mythos in die allzu kalkulierten architekturen unseres auf engstem raum zusammengepressten miteinander...
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Beiträge Lyrik

Stephanie Mehnert: Zwischenzeilen, abgefallene

Es ist so still. Daliegt die Asche auf den Lidernliegt auf den blassen Mündernund dort im Park, wo wir erst gestern waren Wir leben in Legenden weiter, viel besser als wir sindhast du geflüstert, wenn wir beieinander lagenund scharrende Taubenfüße zähltendie gerade Zahl für Zukunftdie ungerade Jetzt nisten Vögel in den schwarzen Fenstermäulerndas Uhrwerk spuckt Sekunden in die Nachtund wir welken wir am Erlebtendie Träume in Trümmernunausgesprochen Es ist so still. Daliegt der Morgen auf den Wangenliegt auf den Dächern, die noch sindund schau doch nur: der Tag beginnt im Osten
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Beiträge Drama Hörspiele Radiostück

Sabrina Marzell: Der Schmacht

Eine Unterhaltung bei Nacht N Ohne Rede ohne Antwort.A Gäbe keine. Weder das Eine noch das Andere.Was wolltest du?N Was ich immer will.A Aha, was du immer willst.N Ja, was ich immer will.A Verstehe.N Ich dich doch auch. Auf Ruhland war ́s schön.A Ja, gutes Abendprogramm und gute Aussicht.Meistens bin ich gefahren.N Ja, wir wissen ja beide warum, prost!Du gefällst mir so. Deine Haltlosigkeit.A Mir gefällt deine Unbeugsamkeit!N Du warst nicht folgenlos.A Das tut mir leid für dich!N Soll ́s nich ́Zigarette?A Immer gerne.
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Beiträge Drama Hörspiele Monolog Radiostück

Sabrina Marzell: Das Ich über sich

Ein Selbstgespräch 1 Kennst du mich?2 Ja, inzwischen kenne ich dich.Ich habe es geschafft und dichzu meiner Seelenverwandten gemacht!1 Und mag ich dich?2 Inzwischen magst du mich.1 Du hast immer gedachtich mag dich nicht. Doch es hat sich herausgestellt:Ich liebe dich und du liebst mich!2 Du bist eine wahre Existentialistin.1 Deine Wahrheit ist: Du bist eine wahre Narzisstin und gießtin deinem Garten Gertrude Steins Rosen.2 Streite dich! Doch ohne mich würdest du nicht sein.
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Beiträge Monolog Prosa Tagebucheintrag

Matt S. Fußbein Bakausky: Angst und Schrecken in Nürnberg

Scheiß langhaarige Hippies, sagte der Glatzkopf zu den Menschen mit kurz geschnittenen Haaren. Ich hatte mal ein Harem. Dieser brachte mich weiter, doch irgendwann habe ich ihn verloren, als der eigene Geburtstag anstand. Dann wollte jede Person im Harem mit mir Feiern und leider war das nicht möglich. Und der Harem löste sich auf. Das war sehr schade. Eine schlimme Zeit für mein Ego. Aber hier geht es nicht um den Harem. Hier geht es wie immer um mich. Der größenwahnsinnige Lügner und Hochstapler: Peter Fußbein. Ich bin Peter Fußbein. Und ich lüge dir die Welt, widde, widde, wie sie...
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Beiträge Kommentar konkrete Poesie Monolog

blumenleere: are we our destinies?

ob aurora borealis oder borreliose, eine frage des lichteinfalls, dessen schimmer sich auf deiner haut niedersetze, das konzept ihrer membran benetze & bald hindurch dringe, bis zum verarbeitungszentrum hirn, wo alle daten kopulieren & wundersame kinderchen hervorbringen. & damit sollst du dann zu leben haben, irgendwie, im ominoesen spielraum zwischen hypochonder, anhaenger:in sogenannter alternativer heilungsmethoden oder der inzwischen selbst in konventionellen kreisen durchaus hinterfragten bis verpoenten, kaum mittelalten – indes, die wurzeln, die wurzeln … ! – schulmedizin. beziehungsweise spielen wir lieber das psychsosomatische spiel? jedes symptom, mit dem du dich auseinandersetzt, weil es dir nicht gefaellt, sei resultat eines...
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Beiträge Lyrik

David Telgin: Tabletten

Unter Tablettenam MorgenWie hintereiner Glasscheibe Ruhig gestellt,stark gedämmt,runter gefahren,irgendwie anders als sonst Er bereitsim wachen SchlafSeine müdenmüden Augen Unter Tablettenbricht selbst der TagIm Dämmerzustandsucht er nach seinem Schatten.
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Beiträge Lyrik

Angelina Roth: Watching a Crime

Ich sinke in Gedanken. Die Treppen zur U-Bahn hinunter. Sehe Menschen. Höre Schreie. Weine leise. Ich fliege in Gedanken. Durch die Straßen von Kiew. Sehe Soldaten und erkenne nicht, zu welchem Heer sie gehören. Unter mir mein Schatten. Oder bin das ich? Am Fenster steht ein Kind. Oder ist es schon erwachsen? Der Himmel dröhnt. Was war, ist auf einmal wieder, was sein wird. Nichts kann meinen Flug durch die Stadt stoppen. Ich sauge den Schmerz auf, gerate in Taumel, und mein Körper stirbt im Bombenhagel der Vergangenheit. Ich stehe auf und laufe zu Fuß weiter. Es ist Krieg. Heute...
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Beiträge Drama Hörspiele Radiostück

Welt ohne Gesicht

Spätnachmittag, ein spärlich besuchtes Cafè. Ein Gast kommt von der Toilette zurück, setzt sich auf seinen Platz und bedankt sich mit einem freundlichen Nicken bei dem Menschen am Nebentisch.   gast So. Danke. Bin wieder da. Er greift zu seiner Tasche. Der Mensch am Nebentisch schlägt ihm geschwinde auf die Finger.  aufpasser Finger weg von der Tasche! gast Wie bitte?  aufpasser Der Besitzer hat mich gebeten, auf die Tasche aufzupassen, bis er wieder da ist. Er hat wohl mit solchen Langfingern wie Ihnen gerechnet!  gast Ich war das! Ich habe Sie gebeten. aufpasser Ihr Gesicht ist mir unbekannt. gast Mein Gott!...
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Beiträge Lyrik Web Exclusive

Lea Schlenker: Ich kann nicht über den Krieg schreiben

Ich kann nicht über den Krieg schreiben Mein Blut ist Ignazio Cassis Und ein bisschen Emmanuel Macron Auf dem Weg zur Arbeit im Labor Fallen mir die Earpods aus den Ohren Nach dem Aufstehen mache ich mir einen Tee Aus Schweizer Alpenkräutern (seit zehn Jahren denselben) Ich kenne Ich will Stabilität Ich kann nicht über den Krieg schreiben! Wenn ich die Nachrichten lese halte ich mir Die Hand vor den Mund Und greife dann zur Fonduegabel Ich lese von Demonstrationen Bin aber schon ein bisschen müde Ich döse ein wenig in einem Kinosessel Mitten in meiner Stadt Meinem Monbijou Während...
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Beiträge Prosa

Clara Fieger: Wenn man jetzt Freund_innen treffen möchte

Letztes Jahr ging ich in den Steinbrüchen bei Eichstätt spazieren. Es war um Ostern herum. Ich besuchte meine Eltern, um das Fest mit ihnen gemeinsam zu feiern, doch musste ich mal raus – frische Luft schnappen, mich bewegen, den Osterschinken verdauen.  Ich spazierte also den Berg nach oben zu den Jura-Steinbrüchen. Erst ging ich nur um verschiedene Steinhügel herum und zwischen ihnen hindurch, später stieg ich auch auf einen hinauf, was vom Geräusch der hinunterpurzelnden Steine und der zerbrechenden Jura-Plättchen unter meinen Füßen begleitet wurde. Die Sonne schien. Es war ein schöner Frühlingstag. Ich konnte oben den weiten Ausblick genießen,...
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Beiträge

Michael Schmidt: Prof. Wüirzer und das Kochen

Aus der Chronik "Gesta Professorum Wuiser". Anatol Xerophil Wüirzer *1656 in Haderfleck, + 1723 in Canterbury, England. Frühe Beschäftigung mit den Schwarzen Kochkünsten. Lehre zum Rübenschäler und Fledermausrupfer in der Garküche des berüchtigten Topfpressers Alphonso Calceusbeckus. Anschließend unstetes Leben als Feldkoch im Gefolge von Eugen Franz Prinz von Savoyen-Carignan im Rang eines Untergulaschkanoniers. Von Wüirzers Wirken zu dieser Zeit zeugt das Volkslied "Prinz Eugen, der arme Ritter". Nach einer offenen Feldküchenschlacht mit sieben Verwundeten und fünfzehn Toten Degradierung und unehrenhafte Entlassung. 1699: Flucht nach England. Dort erwarb sich Wüirzer innerhalb kürzester Zeit den Ruf eines raffinierten Gaumenkünstlers, was ihm ein...
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Beiträge Erzählung Prosa

Theobald Fuchs: Es ist nicht immer vorteilhaft, gut zu schmecken

… es war genauso, wie ich es auf YouTube recherchiert hatte: erst nach zwei Tagen ununterbrochenen Kochens fiel das Fleisch von den Knochen. Oder besser gesagt: die Knochen ploppten aus dem Geschmorten, als wäre es ihm ein Bedürfnis, sie loszuwerden. Mir war dabei völlig klar, dass ich bei einem Hype mitmachte. Seitdem dieses Nahrungsmittel selbst von Veganern akzeptiert, ja sogar in höchsten Tönen gelobt wird, wollen es alle selbst probieren. Kaum zu glauben, aber es war seit Jahren oder Jahrzehnten unentdeckt geblieben, bis ein Isländer, glaube ich – oder doch jemand in Kanada? – darauf gekommen war, sie zu essen....
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Beiträge Erzählung Prosa

Matt S. Bakausky: Kann nicht kochen

Ich koche gerne Nudeln mit Pulver, sagte mein fünfzehnjähriges Ich. Dann kochte ich einmal Spaghetti mit Thunfisch-Tomatensoße. Und dann eine ganze Zeit lang nichts mehr. Heute grille ich höchstens oder wärme Essen auf. Nudeln mit Pulver waren gekochte Nudeln mit Bolognesepulver von Knurr. Ich weiß nicht mehr, wo ich dieses Rezept herhatte. Normalerweise würde man das Pulver mit Wasser verdünnen, aber ich streute es über die Nudeln als wäre es Parmesan. Kochen war nie so meins. Ich war höchstens eine Küchenhilfe. Karotten schneiden für den Braten, den Braten mit Gewürzen einreiben, alles nach Anleitung. Anfänger können nur nach Rezept leben,...
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