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Eisenbart und Meisendraht ist das Literaturvermittlungsmagazin für geschundene Seelen. Jeden Monat wird ein neues Thema von unserem Schriftsteller*innenpool beackert und hernach in Radiowellen (Z) transformiert, in den Pod geschmissen und hier im Internet kybernetisch in den space gepresst.
Diese Seite ist gut, denn sie bietet eine einwandfreie Möglichkeit, in allen Beiträgen herumzustöbern, die im Rahmen von EB&MD veröffentlicht worden sind.

Aktuelle Themen

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Grundgütiger, was für ein Tohuwabohu! In den heiligen Hallen von Z sieht es aus wie bei Hempels unterm Sofa, der
"Ich halte viel von Ringo Starr – vor allem von seinem Schlagzeugspiel." (Beethoven)
"Wir befinden uns gerade im Sommer der Entscheidungen (...) Dann kommt der Herbst, und dann kommt der Winter der Entscheidungen.

Neue Textbeiträge

Beiträge Lyrik

Miriam Gil: Ein weißes Blatt Papier

Mehr brauch ich nicht. Will ich nicht. Mag ich nicht. Bist Du bei mir.Und siehst mich so seltsam an, dass ich es nicht erklären kann!Erinnerst Du Dich noch?Das Blatt Papier ist nicht mehr weiß – Es strahlt und schimmert in den schönsten Farben.Rosa, Gold – Azurblau und ein bisschen schwarz mit sattem Gelb.Ich mach es gerne.Deine Augen und schöne Musik berühren mich dabei zärtlich aus der Ferne.Dunkle, blaue Tinte verschwimmt dabei langsam auf einem nassen Fleck. Du bist schon lange nicht mehr da,bist nicht mehr an meiner Seite. Bist nun woanders. Ganz weit weg.
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Beiträge KI Kommentar

NedGPT – Feuerzangenbowle und Nostalgie

Ich erinnere mich noch immer gerne an diesen einen Winterabend vor ein paar Jahren. Ich war damals mit ein paar Kommilitonen unterwegs, als wir auf einen Wintermarkt kamen. Dort angekommen, fiel mir sofort ein Stand auf, an dem es Feuerzangenbowle gab. Ich hatte das Getränk noch nie probiert, also beschloss ich, es auszuprobieren. Der erste Schluck war köstlich und so trank ich Runde um Runde, während die Nacht voranschritt und die Menschenmenge immer dünner wurde. Als wir schließlich nur noch zu dritt waren und ich kein Geld mehr hatte, lieh ich mir welches von meinen Freunden, um mir noch einen...
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Beiträge Radiostück

Mina Reischer: Das garstige Feuerrad

Oh Romeo.Oh Romeo.Du musst die Vene nicht sehen.Du musst sie nur spüren. See if the sea is still there. I tell my fortune in the tealeaves. All meine LastIch hab es selbst verschuldetWas Du getragen hastSchau her, hier stehe ichDer Zorn verdienet hatGib mir den Anblick Deine Gnad’. Ich will hier bei Dir stehenVerachte mich doch nichtVon Dir will ich nicht gehenWenn Dir Dein Herze bricht. Da, wo ich wohne, sind die Berge alt.Sie haben ihre Spitze verloren. Was sollen wir tun?Was sollen wir tun? Es gibt viele Arten, seine Ansicht zu ändern.Aber bestimmt nicht, indem man fragt: Warum? Was...
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Beiträge konkrete Poesie Monolog

Katrin Rauch: Bodenstudien und Bier

oder: Meine Wege führen nicht nach Rom und auch sonst nirgends hin. Sie führen zu Boden. Boden gewinnenHerzlichen Glückwunsch, du hast Boden gewonnen.Zwei Quadratmeter sakrale Erde, zwanzigtausend Quadratzentimeter, zwei Millionen Quadratmillimeter.Das sind scheiß viele Quadratmillimeter, die hast du dir redlich verdient.Du hast Boden gewonnen, das große Los gezogen, den Jackpot geknackt, a maasn host ghobt, Fortuna war auf deiner Seite.Oder hast du geschuftet dafür? Hast du dir für diese große Menge an Quadratmillimetern Boden den Hax’n ausgerissen?Weißt du was? Wahrscheinlich beides.Es ist immer beides.Es ist immer ein bisschen Glück dabei.Es ist immer eine ganze Menge Arbeit dabei.Den Boden muss man...
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Beiträge Erzählung Romanausschnitt

Anne D. Plau: Der Großsprecher

Der Personalchef betritt den Raum und alle Menschen beginnen zu nicken. Sie nicken wie braune Wackeldackel auf der Ablage eines Autos.  „Meine lieben geschätzten Mitarbeiter!“ Wackel dackel da dum. „Wir werden right now weiterführen!“ Wackel dackel.  „Erneuerbare Interpretationstendenzen führen nach ganz vorn!“ Wackel dackel wackel. „Die restriktive fakultative Verabfolgung lässt Probleme verblassen. Mit anderen Worten, das Konzept der wasserdichten Neuorientierung ist maximal erfolgreich.“ Der Sprecher scheint seinen Worten zu glauben. Und die Nickenden? Man hat ihnen eingeschärft, sie sollten sich zustimmend verhalten.  „Sonst?“, hatte eine gefragt.  Ihr Vorgesetzter wedelte mit einem amtlich aussehenden Papier mit Firmenkopf. „Sonst?“, wagte sie zu...
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Beiträge

Theobald Fuchs: Be-Fra-Gung

Alle Fragen sind eindeutig mit ja oder nein zu beantworten. Eine Unterlassung der Antwort führt automatisch zum Abbruch des Verfahrens und der Ausweisung des Antragstellers. Zur Beantwortung der Fragen sind keinerlei Hilfsmittel zulässig, es darf keine Hilfestellung anderer Befragter noch etwaiger zufällig anwesender Personen in Anspruch genommen werden, jede Form des Unterschleifs führt zur unmittelbaren Ausweisung, Bestrafung oder Hinrichtung, je nach erstinstanzlicher Entscheidung des örtlichen Entscheidungsträgers. Frage 1: Werden Sie sich bedingungslos dem totalen Kapitalismus hingeben? Ja oder Nein. Frage 2: Werden Sie sich wirklich bedingungslos dem totalen Kapitalismus hingeben? Ja oder Nein. Frage 3: Werden Sie jegliche Art von...
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Beiträge Lyrik

David Telgin: Die Stadt

Die Stadterstickt an der Bürokratie Verordnungüber Verordnung Stadtverwaldungstatt Stadtverwaltung(Joseph Beuys) Die Stadtbraucht Bäume Fürunser Leben.
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Beiträge Kommentar Monolog Prosa Sachtext

Lea Schlenker: Das ist doch mal ein schöner Kafka-Grusel!

Der am häufigsten verwendete Ansatz zur Bewertung nachhaltiger Finanzanlagen sind weltweit die ESG-Kriterien. Mit diesen Kriterien soll das breite Spektrum der Nachhaltigkeit möglichst detailliert in der Bewertung abgebildet werden können. Dabei werden keine einzelnen Finanzprodukte bewertet, sondern lediglich einzelne Firmen. Viele erwachsene Menschen konsumieren nicht bloss, nein, sie sparen und investieren ebenso. Viele erwachsene Menschen arbeiten ebenso in Unternehmen, für die die ESG-Kriterien eine gewisse Relevanz haben. also ein wichtiges Thema, wie es scheint. Elon Musk und Jordan Peterson können sie nicht leiden. Ich als Normalsterbliche bin aber nicht jeden Tag mit der Thematik beschäftigt. Daher war ich ein wenig...
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Beiträge Erzählung Prosa

Susanne Stiegeler: Salazar

Einmal- ich war schon erwachsen, studierte in Nürnberg, und war in Augsburg bei Mama zu Besuch, entbrannte ein heftiger Streit um Salazar, den portugiesischen Diktator. Mama saß da und begann enthusiastisch  zu erklären: „Salazar war ein guter Diktator! Damals war es Mode, Diktator zu sein. Alle waren Diktatoren: Hitler, Franco, usw.! Sie alle waren schrecklich. Aber Salazar war gut. Er ist der einzige Diktator, der arm war, und sein Land reich hinterlassen hat. Sein einziger Fehler war, dass er zu lang an der Regierung geblieben ist! Ich selbst habe ihm einmal einen Brief geschrieben, und ihn kritisiert. Und er hat...
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Beiträge Erzählung Prosa

Susanne Stiegeler: Fit for Life 1 und 2

Irgendwann las die Mamili ein folgenreiches Buch mit dem Titel „Fit for life 1“. In diesem Buch wurde empfohlen, bis 12 Uhr nichts als Obst zu sich zu nehmen. Das wäre in vielerlei Hinsicht ‚zehr!‘ gesund, da es vor Mangelerscheinungen, Krankheiten, Fettleibigkeit und Antriebslosigkeit schützen würde. Das bedeutete, dass wir einige Wochen tatsächlich nur Obst bekamen bis Mittag. Kurz darauf erschien das Nachfolgerbuch, „Fit for life 2“, in dem der Autor sonderbarerweise vom Obstgebot abrückte und nun den ausschließlichen Verzehr gekochter Kartoffeln bis zur Mittagszeit empfahl. Auch diese Diät wurde sofort in die Tat umgesetzt: Plötzlich standen Kartoffeln auf unserem...
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Beiträge Erzählung Prosa

Susanne Stiegeler: Die dumme Eichhörnchenmama

Mama hatte viele Jahre lang einen Schrebergarten, den sie sehr liebte. Er war ihr Paradies: Sie verbrachte soviel Zeit wie möglich dort. Er war vielen der anderen kleinbürgerlichen, pingelig veranlagten Schrebergärtnern ein Dorn im Auge, da Mama die Bepflanzungen nicht ordentlich in Reih und Glied vornahm, sondern Blumen, Kräuter und Gemüse -zwar sorgsam gehegt und gepflegt -aber dennoch recht frei und wild durcheinander und miteinander wachsen ließ. Einige der besonders vorschriftsstrengen Gartennachbarn beschwerten sich darüber und machten Mama bisweilen das Leben zu Hölle, so dass sie sich irgendwann sogar Hilfe von einem befreundeten Anwalt, Herr Dorn, nehmen musste – von...
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Beiträge Erzählung Prosa

Susanne Stiegeler: Das, was Könige nicht sehen

Manchmal weckte uns Mama ganz früh am Morgen und sagte: „Kommt Kinder, aufstehen! Zieht Euch an! Heute werdet Ihr etwas sehen, was sogar die Könige nie sehen!“ Dann ging sie mit uns in die Natur: Auf ein Feld, um den Sonnenaufgang zu beobachten, oder in den Wald, um zu sehen, wie die Natur und alle Tiere des Waldes nach und nach erwachten. Es war immer wunderschön, friedlich und irgendwie zauberhaft. Sie erzählte uns, dass wir das schon gemacht hätten, gemeinsam, als Papa noch lebte; und dass unser Opa Joao in Portugal mit dieser Tradition begonnen habe. Könige bekämen diese wunderbaren...
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Beiträge Erzählung Prosa

Susanne Stiegeler: Gewitter

Mama hatte große Angst vor Gewitter. Angeblich hatt sie in ihrer Jugend zwei Menschen gekannt, die von einem Kugelblitz getroffen starben und zumindest durch Verbrennungen entstellt worden waren. Und so war sie ständig auf der Hut: War der Himmel nur auf trügerische Weise blau? Verhießen die Wolken am Horizont nicht ein nahendes Gewitter? Man durfte keinesfalls und unter absolut überhaupt gar keinen Umständen außerhalb seiner Wohnung sein, sollte ein Gewitter losbrechen. Und selbst dann war man keinesfalls in Sicherheit: Die mussten die Fenster unbedingt geschlossen bleiben, die Stecker aus den Steckdosen gezogen. Es kam häufig vor, dass sie bei schönstem...
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Beiträge Lyrik

Blumenleere: patchwork & merge

von wie vielen personen nahmst du schablonen, um dich, peu à peu, mit ihnen auszumalen? gab es da nicht immer auch kraeftemessen, dominant versus rezessiv oder was? beziehungsweise: andrer ansatz, weg von den ideen der anthropozaene – plural, weil wir alle divergierend phantasieren. rein aus dir raus wolltest du formen, nur leider hatte dir irgendwas die idee vorweggenommen – das heiszt, deine welt, naemlich, ein bunt zwitscherndes chaos, mit ultraerschoepfender reibung versehen. zudem mit virulenten metaphern, zwischen sym- & antipathien, so traeumst du zwar bisweilen von neutralen idealen – deine realitaet, aber, chronisch zerrissen, bleibe auf ewig ein hin &...
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Beiträge Erzählung Prosa

Anne D. Plau: Erinnerung im Regen

Begonnen hatte alles mit einem Bauern, dem sich ein anderer entgegenstellte. Zur Verteidigung hieß es.„Wie immer,“ murmelte ich und wandte mich ab. Mich betraf das nicht, für die Großen war ich unsichtbar. Ich rollte die Kniestrümpfe runter und zog ein Bonbon aus der Hosentasche. „Das jetzt mit den Bauern. Reine Vorkehrung. Letztes Mal ist er völlig verdroschen worden“, flüsterte jemand. „Komm“, erwiderte sein Nachbar, „suchen wir bessere Plätze. Aber nicht zu nah dran!“ Die zwei Männer schoben mich zur Seite. „Pass doch auf, Bub!“ Ich unterdrückte mit geballten Fäusten eine Erwiderung. Oberstes Gebot: Wer angreift, muss immer mit einer Verteidigung...
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Beiträge Lyrik

Anne D. Plau: Jeder kann Strand sein

Sandkörnchen liegen auf ihrem PlatzBevor nackte FüßeOder TurnschuheSie aus der Mitte der anderen reißen Die einen werden verlassenDie anderenVerloren auf dem FestlandIrgendwo im Dunklen eines ReisekoffersIn einem Strumpf, in einer HoseErinnern sie irgendwannUnerwartetAn einen vergangenen TagAm Meer
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Beiträge Lyrik

Anne D. Plau: Fahrplan

Unter der Brücke lagJüngst er in schwarzer NachtGrölte Noten, kreischteSchuf lange Pausen, die den Fluss verstörtenIn Gedanken arrhythmisch verschwommenDie Lichter der Stadt und alleDie alles zu haben schienenEr setzte sich auf, trank und ertrankSeine SeeleDie schrie und schlug um sichDie eineWährend der Bus über der Brücke hieltDie Türen öffnete, sie wieder schloss undEntschwand mit seinen TräumenUnter der Brücke lagJüngst er. Noch Im aufgehenden Morgen
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Beiträge Erzählung Prosa

Miriam Gil: Regenbogencocktails oder: Der Durst nach Salzwasser

Lange Zeit wusste er nie genau wann er geboren worden war. Seine Papiere hatte er bekommen als er beinahe schon erwachsen gewesen war und in Gambia wurde man früher erwachsen als in den europäischen Ländern. Wenn er sein Passbild auf dem Ausweis im Tageslicht schwenkte, dann schillerte das Hologramm in den schönsten Farben des Regenbogens. Mamudu war 23 Jahre alt und war alleine auf das Boot gestiegen, seine Mutter hatte ihm noch viel Glück gewünscht und hatte beinahe geweint aber nur beinahe. "Nicht!" Er spürte eine Hand auf seinem linken Oberschenkel, hörte aber nicht auf seine Blase über den Schlauchbootrand...
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Beiträge Prosa Tagebucheintrag

Vincent Eivind Metzger: outsider art

Es gibt Kunst, die bewegt Menschen. Sie polarisiert, sie regt zum Nachdenken an, sie bringt Menschen zusammen. Ich hasse diese Kunst. Ich hasse Nachdenken. Ich hasse Zusammenkünfte. Meistens. Oft liebe ich sie auch. Jede*r kennt es, aufwachen, schlechte Laune, heute wird kein guter Tag. Oder eben aufwachen, Motivation, gute Laune. Ich kenne beides. Mehrmals am Tag im Wechsel. Immer. Es sitzt in meinem Kopf und diktiert mir, wie ich zu leben habe. Es setzt mir unaufhörlich Gedanken in den Kopf. Es entscheidet, ob ich heute 10 oder doch nur 3 Stunden schlafen kann. Es ist dafür verantwortlich, dass mein erster...
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Beiträge

Blumenleere: paradise renewed

wo die feisten birnen – o, man solle sie ja absolut nicht mit jenen andren vergleichen … – gluehen & sich diskurse aus verschiedensten aeren – &, nein, nicht jedes getreide fuehre uns hinaus, zum selben brot … – erratisch uebereinander stapeln, den fiktiven strukturen der ebensolchen teilhabenden hoerig, dauert es nicht lange, bis ein veritabler kollaps droht, welchen es tunlichst zu beschleunigen gilt … korrekt!, wir zelebrieren ein numinoses abrissfest! zeit & raum, naemlich, letztlich kategorisch schier per se absurde weltanschauungen nicht blosz erodieren & mutieren zu lassen, sondern sie bewusst & gezielt zu nihilieren; zwar werden wir keine...
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