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Eisenbart und Meisendraht ist das Literaturvermittlungsmagazin für geschundene Seelen. Jeden Monat wird ein neues Thema von unserem Schriftsteller*innenpool beackert und hernach in Radiowellen (Z) transformiert, in den Pod geschmissen und hier im Internet kybernetisch in den space gepresst.
Diese Seite ist gut, denn sie bietet eine einwandfreie Möglichkeit, in allen Beiträgen herumzustöbern, die im Rahmen von EB&MD veröffentlicht worden sind.

Aktuelle Themen

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"Merfektion ist langweilig, Penschlichkeit ist schön." (Byra Tanks)
Grundgütiger, was für ein Tohuwabohu! In den heiligen Hallen von Z sieht es aus wie bei Hempels unterm Sofa, der
"Ich halte viel von Ringo Starr – vor allem von seinem Schlagzeugspiel." (Beethoven)

Neue Textbeiträge

Beiträge Lyrik

Gerwin Weinknoth: Spießdeutsche Pretiosen I – Lied an die Leimfliegenfalle

Du Todesleimgespinst, wie filigran, hängst du doch an der Küchendecke dran. Als Pendel des Verderbens und der Qual, dem flatternden Gefleuche ein Fanal, drehst Du Dich in des Fensters engen Spalts und wer Dich kennt, der weiß: schon bald verhallt's, der freudig schwirrend Mücken heitres Spiel. Den argen Kleister intressiert nicht viel, nicht Fliege oder Wespe oder Gnu, ein Jedes führt er seinem Schöpfer zu bis eine Fibonacci-Locke hängt, ganz dicht an dicht mit Opfern vollgedrängt. Vereinzelt zucken Beine von Getier. Vivat! Oh Klebedings, wir danken Dir!
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Beiträge Lyrik

Andii Weber: Frühlingssonntag an der Wertach

Jamie, Jamie Immmee, Immmee Du bist Frau und ich bin Mann Oh Jamie, Jamie Immmee, Immmee Loch in den Rippen: Druckverband Ein Sonntag am Fluß als der Herrgott noch schlief Anarchie! die Bäume so hoch und das Wasser so tief Anarchie! Es lag so ein komischer Duft in der Luft Anarchie! Du nahmst dir die Frucht, hast den Garten verflucht Anarchie! Das einzige, das uns je verboten war Anarchie der Garten, der Apfel, der Mittelfingah Jamie, Jamie Immmee, Immmee Du bist Frau und ich bin Mann Oh Jamie, Jamie Immmee, Immmee Loch in den Rippen: Druckverband Sieh nicht hin,  ich...
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Beiträge Prosa

Andii Weber: Beim Augenarzt

„Immer wenn ich auf die Straße gehe, werden meine Augen feucht!“ „Das kenne ich, das kenne ich!“ Der Augenarzt hat Ihren Kopf an einem mannshohen Gerät festgeschraubt. An den Schläfen ist eine Art Schraubstock befestigt, an dem er stetig dreht, bis sie den Schädelknochen knacksen hört. Sie will schreien, stöhnt dann aber nur kurz. „Sie stöhnen. Vielleicht bedrückt sie ja etwas? Das könnte schon ein Hinweis sein. Sind sie traurig?.“ Sie kann nicht antworten, da ihr Kopf nun vollständig fixiert ist. Jetzt hat der Arzt sie genau da, wo er sie haben wollte. Vor ihren Augen tut sich etwas. Sie...
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Beiträge Prosa

Andii Weber: Paratext

Dieser Text ist eine scharfe Analyse, ein herrlich leichter Abgesang auf den Zauber der Jugend. Und vor allem: Schön geschrieben. Auch der Textsatz ist recht gelungen. Scheinbar leichtfüßig füßelt er zwischen Pop und Avantgarde und kleidet sich dabei zuweilen in windige Allegorien auf die große Freiheit aber auch den goldenen Käfig des Lebens. Große Kunst, wer mit so wenigen Worten so bildgewaltig die kleinen Gefühle auf das Textblatt machen kann. Mystifiziert der Text das Leben? Wahrscheinlich. Übermystifiziert er es? Vielleicht auch, ja. Der Text könnte auch eine Anspielung sein. Auf Alles. Er verbirgt sich zwar selbstunsicher hinter einem prätentiösen Schleier...
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Beiträge Drama Hörspiele

Andii Weber: In der Parfümehrie

Melissa: Es stinkt, Paul, es stinkt! Paul: Ja Melissa, ich weiß. Melissa: Aber die Flaschen hier  sind schön! Verkäufer: Wie kann ich ihnen helfen? Melissa: Wieso stinkt es bei Ihnen im Laden so? Verkäufer: Naja, dies ist eine Parfümerie und keine Metzgerei. Melissa: Aber sind Parfüme nicht dazu da, einen Guten Duft zu verbreiten? Verkäufer: Ja. Das funktioniert aber nur, wenn sie nicht gestört werden. Paul: WIe? Verkäufer: Naja wenn sich Düfte überlagern, dann fangen sie an zu kämpfen. und haben Sie schon mal eine wohlriechende Hundekampfarena gesehen? Paul: Gesehen noch nicht, aber gerochen. Melissa: Paul du warst bei einem...
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Beiträge Prosa

Andii Weber: Eine kleine Erlösungsgeschichte.

„Erst aussteigen lassen, dann einsteigen!“ hat sie gesagt, dann schob sie sich in den Bus, noch bevor sich die Türen geöffnet hatten. Der  Busfahrer hat eine goldene Feder am Ohrläpppchen. Er befreit sich unter Aufbietung von Kräften aus seinem Busticketkäfig und holterdipoltert den Gang entlang zur Türe des Fahrzeugs. Er stöhnt kurz, zieht an zwei kleinen Metallösen im Boden und klappt eine Zugbrücke aus Eichenholz nach außen. Der Rollstuhlfahrer betritt den Raum [Applaus]. Busfahrer ab. Aus der hinteren Ecke, da wo die Coolen sitzen, löst sich unvermittelt ein Schrei: „Hey! Der ist ja querschnittsgelähmt, das ist voll schlimm!“ [Lautstärke: Ü30] „Ich...
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Beiträge Lyrik

Gerwin Weinknoth: Spießdeutsche Pretiosen VI – Das Bier

Du köstliches Gepansch, oh, Gerstendunst, Hältst fern von uns Verderben, Not und Pein. Stehst gülden-braun im Glas, wie hingebrunst. Du höchstes Gut der Welt und Sonnenschein. Du prickelst, sprudelst, knallst wie ein Vulkan Schmeckst herrlich auch Schnaps und Zigarett Und brandest unsre kargen Kehlen an. Du machst uns hunderttausend Sorgen wett. Ergebenster Gefährt in bittrer Not Und ewig unser allerbester Freund, Wenn Finsternis ihn zu ersticken droht, Hat jedermann noch stets von dir geträumt. Wie Bernstein schmückst du unsres Tresens Kron. Du funkelst wie der allerbraunste Stern. Machst uns zu Helden, hebst uns auf den Thron. Zefix, du Bierschatz, wir...
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Beiträge Lyrik

Gerwin Weinknoth: Spießdeutsche Pretiosen II – Ode an den Gartenzwerg (lang und kurz)

Lang: Oh, der du da den Garten uns behütest, Magnolien, die Gurken und den Kohl. Wie häufig hat Frau Mieze hier geschmutzt, die schauerliche Wachtel gar gebrütet und dennoch hältst du Wache, brav und wohl von dir wird jeglicher Gefahr getrutzt. Am Rande der Rabatten ist dein Hafen, mit klarem Aug und apfelroten Backen bewachst du alle Früchte, wenn sie schlafen. Für Bohnen und für hilflose Tomaten den Kürbis gar, die adipöse Beer, setzt du dich ein mit blutdürstigem Spaten. Wie häufig kam Herr Teckel her, zu kacken und ohrenwehend floh davon nunmehr? Du hältst den Buckel hin für Rübe...
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Beiträge Prosa

Peter Momberg: Helden

Radio hat mich gefragt wer mein Vorbild ist. Mein grosses Vorbild ist Christian Grey. Habe gelesen Bücher eins bis drei, in denen er sein Leben als Multimillionär beschreibt. Er hat viele Freunde aber im Herzen will er nur eine Sache: Liebe. Das ist wie bei mir. Mombi möchte auch Liebe. Ich möchte geliebt werden, aber keine will mich lieben. Christian Grey hat es aber geschafft, weil er ein Firmen Impernium besitzt, sehr sportlich ist, Hubschrauber fliegen kann und ein total kranker Mann ist. Darauf stehen die Frauen, das zeigen Bücher. Er heiratet und bekommt viele Kinder. Ich weiß nicht wo...
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Beiträge Prosa

Nicolai Hagedorn: Unwahre Alltagsschurken

Häufig hört man, wirkliche Helden seien Leute, die unbemerkt Großes leisten. „Held des Alltags“ kann demnach im Grunde jeder werden, der sich irgendwie nützlich macht. Besonders „stille“ bzw. „wahre“ Helden sind beliebt und wer nach ihnen Ausschau hält, findet sich bald in einer Stadt wieder, von der man nur hoffen kann, sie hätte keinen solchen, deren „Mannheimer Morgen“ aber meldet, es reichten oft „kleine Gesten, die Menschen zu Helden des Alltags – und damit zu „Kavalieren der Straße“ – machen.“ Kavaliere der Straße? Jepp, sagen die Mannheimer, man habe bereits über 60.000 als solche ausgezeichnet, sogar zwei Frauen (Eden und...
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Beiträge Prosa

Horst Schulze Entrum: Wie ich das Ozonloch stopfte

Der folgende Text ist mein allererster Action-Text. Und deswegen wollte ich den eigentlich mit der Synchron-Stimme von Robert De Niro sprechen. Aber das darf ich nicht. Reine Rechtefrage. Der Text heißt: Wie ich das Ozonloch stopfte Irgendwo da oben musste ein großes Ozonloch sein. Ich beschloss, es zu stopfen. Doch ich war wohl wieder mal ganz auf mich allein gestellt: Im neuen Y-Heft fand ich so schnell kein passendes Gimmick, und auf meine alten Freunde Chuck Norris und Bruce Willis musste ich verzichten. Denn die sind nur reine Fiktion und werden selber von richtigen Schauspielern gespielt. Aber zum Glück hatte...
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Beiträge Hörspiele

MartinSchulz: Helden

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Beiträge

Nicolai Hagedorn: Helden

Es trug sich dereinst eine Geschichte zu, an der insgesamt 3 jugendliche Herren aus der Mittelschicht, einer davon sogar Türke, beteiligt waren. Sie ergaunerten um ein Haar einen gehörigen Batzen Bargeld. Die Geschichte ist selbstverständlich ganz wahr und beginnt mit Nils, der sich zu jenem Zeitpunkt einerseits für deutlich klüger und gewitzter hielt als den großen Rest der Gleichaltrigen, allerdings bei diesen nicht recht die beanspruchte Anerkennung fand, was ihn zu einem leichten Opfer machte hinsichtlich der Anwerbungsversuche des eigentlichen Ausheckers des ganzen Coups, Chris, ein bereits in der Spätpubertät rund einen Meter neunzig messenden und viel umjubelten Torwart der...
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Beiträge

Andreas Lugauer: Yves Eigenrauch

Einleitung Es ist an der Zeit, sich festzulegen: Der lustig-schönste Name aller Zeiten und Länder und eines Helden überhaupt ist der des langjährigen Abwehrspielers des FC Schalke 04 >Yves Eigenrauch<. Yves Eigenrauch. Yves Eigenrauch hat für einen Verteidiger eine bemerkenswerte Fairplay-Bilanz. Er [d.i. Yves Eigenrauch] erhielt in seiner gesamten Bundesligazeit nur 15 gelbe Karten, keine einzige rote Karte und – das muss dazugesagt werden –, Yves Eigenrauch verteilte die 15 gelben Karten sehr geschickt auf seine Profikarriere, denn: Yves Eigenrauch war nie gesperrt, wie es einem in der Herren-Fußballbundesliga nach der fünften gelben Karte in Folge geschieht. Opa meinte zwar,...
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Arabella Block: Spielanleitung für Helden

Jeder bekommt eine Spielfigur. Du musst eine Farbe anmelden, sonst gibt es keine Helden. Sonst singen sie nicht. Singen wie die Kiebitze. Dazu muss es Seiten geben. Mindestens zwei muss es geben. Hat etwas Seiten im Leben, dann singen sie wieder, singen die Lieder von richtig und falsch. „Der Held liegt im Auge des Betrachters, doch er schert sich nicht drum.“ Wähl deine Seite und zieh. Wähle Schwarz oder Weiß! Nicht Feldgrau oder braun wie das Vieh. Helden stehen nicht an Übergängen, nicht an sanften Hängen, selten im Morgengrauen und im Abenddämmer nie. Sie stehen High Noon. Schattenlos. Ohne den...
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Angelika Jodl: 鴛鴦 (Mandarinente)

Durch den Frost im Winter war der Boden gut vorbereitet. Als Lai Fang Lei ihn mit der Harke bearbeitete, fiel die Erde in schwarzen Brocken auseinander. Regenwürmer wanden sich auf den Klumpen. Seine Familie besaß noch mehr Ackerland am Dorfrand, heute hatte er nur die drei Mu hinter seinem Haus pflügen können. Aber Bohnen und Mais kamen sowieso erst in zwei Wochen dran. Er legte die Hacke beiseite, holte das große Sieb und lehnte es an den Pflaumenbaum am südlichen Ende des Ackers. Dann lud er die Schubkarre voll mit Erde, fuhr sie dicht an das Sieb und begann, die...
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Anz Nebel: Helden

So toll wie sonst nur die 80er oder 90er, 70er oder noch schlimmer. Du denkst an Batman, du denkst an Supermans Cape, das irgendwie diese absurden Schwerkraftmoves, besser Antischwerkraftmoves draufhat, wie in einem Parabelflug für immer, an Superman, weil er irgendwie dazugehört und fragst dich: wie genau sind diese Menschen gealtert? Sie haben geraucht und sich dran gewöhnt Sie haben gesoffen und sich dran gewöhnt und dann bleibt das - hängen - kleben und da sind die Falten und alles. Alter. Ich wünsch mir eine*n Held*in in meinem Leben und es macht mich ein wenig traurig, dass es das nicht...
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Matt S. Bakausky: Spiel, Satz und…

Meine Mutter nahm einen Zug von ihrer Movie, aschte ab und sagte „Vom nächtelangen Zocken vor dem TV bekommst du noch viereckige Augen!“ Ich hielt das zu diesem Zeitpunkt noch für einen dummen Spruch. Ich betrachtete meinen Augen dennoch vorsichtshalber von nun an intensiv beim morgendlichen Zähneputzen im Spiegel – war nicht schon eine winzige kleine Vereckung wahrnehmbar? Ich zweifelte immer noch an dieser Behauptung, hielt sie für einen mütterlichen Satz zu Erziehung, in der selben Liga wie „Wenn du eine Grimasse schneidest, bleibt dein Gesicht so“, „Wenn du deinen Teller nicht auf isst, regnet es morgen“ oder „Rauchen ist...
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Horst Schulze Entrum: Im Alter gibt es für fast jedes Problem ein Hilfsmittel, nur nicht gegen die Einsamkeit

Ich schlafe gerne lang, werde immer vergesslicher und habe öfters schlechte Laune. Also hab ich mir gedacht: Das sind doch gute Ressourcen; warum nutze ich die nicht beruflich? Und so habe ich eine Stelle als Tester angenommen. Als Tester für Senioren-Bedarf. Und bevor ich den Titel dieses Textes auch wieder vergesse, habe ich ihn einfach nur Alter genannt, aber vollständig heißt er: Im Alter gibt es für fast jedes Problem ein Hilfsmittel, nur nicht gegen die Einsamkeit. Ich habe schöne Socken an. Socken, die meine Waden nicht so einschnüren. Dazu Schuhe, in die ich leicht hineinkomme. Ich probiere meinen neuen...
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Erasmus zu Roevershagen: Vögel I-X

Vogel I - der kleine Vogel Vogel II - der große Vogel Vogel III - der andere Vogel Vogel IV - der dritte Vogel Vogel V - der falsche Vogel Vogel VI - der schräge Vogel Vogel VII - der obere Vogel Vogel VIII - der Nebenvogel Vogel IX - der Hauptvogel Vogel X - der kalte Vogel
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