Home

Eisenbart und Meisendraht ist das Literaturvermittlungsmagazin für geschundene Seelen. Jeden Monat wird ein neues Thema von unserem Schriftsteller*innenpool beackert und hernach in Radiowellen (Z) transformiert, in den Pod geschmissen und hier im Internet kybernetisch in den space gepresst.
Diese Seite ist gut, denn sie bietet eine einwandfreie Möglichkeit, in allen Beiträgen herumzustöbern, die im Rahmen von EB&MD veröffentlicht worden sind.

Aktuelle Themen

zu den Themen

Grundgütiger, was für ein Tohuwabohu! In den heiligen Hallen von Z sieht es aus wie bei Hempels unterm Sofa, der
"Ich halte viel von Ringo Starr – vor allem von seinem Schlagzeugspiel." (Beethoven)
"Wir befinden uns gerade im Sommer der Entscheidungen (...) Dann kommt der Herbst, und dann kommt der Winter der Entscheidungen.

Neue Textbeiträge

Beiträge Lyrik

Arabella Block: Die Eintagsfliege

Wie erklärt man der Eintagsfliege den Schlaf?Als wärest du kurz nicht,als verlöschte das Licht,als flögst du nicht dichtüber der bebenden Haut des Tags?Sein oder Nichtsein summt sie und lacht,wach unsterblich.
Read More
Beiträge Lyrik

Harald Kappel: die Motte

im silbergrauen Regenaus dem dunklen Moorunter den niedrigen Kiefernschlüpfe ich aus der alten Hauthinterlasse milchweiße Fetzenkrieche rücklingsaber voller Hoffnungüber Wurzeln und Steine erscheine eigenartig schönin fremden Augenin deinen Augenbleibe ich eine heuchelnde Madeohne Einsehen so altere ich schnellunter der grünen Lampe des Waldeswohne im Bootsstegtief im Eisenholzblinzele gelegentlichin die träge Sonnenage Bitternis in den Magenschmeckerieselnde Verzweiflungund doch glitzerst duunsterblich ich werde niemals fliegenim silbergrauen Regen
Read More
Beiträge Lyrik

Harald Kappel: ans Fenster treten

Ans Fenster tretendas Leben steht stillVögel fliegen nicht mehrSeelen schaben die Landschaftunsere Zeit sinkt in verschimmeltes BrotBäume wandern umherendlichdie Farben brennenwas bleibt ist Aschetote Halme unter Planenans Fenster tretendas Leben ich sehe nichtdas Lebenvergessene Spurendas Leben lebenwomit dennwenn nichts fliegtwenn Klänge im Vacuum versiegenwomit dennfühlen wenn man Händeim kalten MeerGebeine nenntans Fenster tretentunwas zu tun ist
Read More
Beiträge Erzählung Prosa

Matt S. Bakausky: Fliegen umkreisen seinen Körper

“Warum fliegen da fliegen um deinen Freund?”, fragt mich Sabrina. Ich will es nicht zugeben, aber mein Freund ist tot. “Er hat’s nicht so mit der Hygiene”, antworte ich selbstbewusst. “Und wieso bewegt er sich nicht?” “Er hat gerade eine außerkörperliche Reise, das macht er manchmal” sage ich halbgelogen. Damit ist Sabrina erstmal zufrieden, denke ich. Eine Sichtung der Smartphone-Uhr verrät, dass mein Freund wohl vor etwa zehn Stunden verstorben ist. “Hast du das Geld?”, versuche ich das Gespräch wieder auf sachliche Bahnen zu lenken. “Es müffelt ganz schön, wann kommt dein Freund wieder von seiner Reise zurück?” Ich schreie...
Read More
Michael Ludwig: Fliegen
Beiträge Erzählung Prosa

Michael Ludwig: Fliegen

Wenn sich eine Fliege die Hände reibt, dann sieht das sehr menschlich aus. Sie ist voller Vorfreude, dass sie uns Menschen eines Tages überleben wird. Vielleicht freut sie sich auch gehässig über die Vorstellung, eines Tages ihre Eier in unsere verwesenden Körper zu legen und ihren Kindern, diesen weißen fettigen Maden dabei zuzusehen, wie sie uns auffressen. Der Entomologe nimmt uns aber jeden Spaß, wenn er erklärt, dass die Fliegen nur die Sensoren an ihren Beinen reinigen. Die Entomologie macht wie jede Wissenschaft irgendwann jeden fantasievollen Gedanken kaputt. Obwohl… das stimmt nicht ganz. Es gibt viele wirklich fantastische Sachen die...
Read More
Beiträge Erzählung Prosa

Theobald Fuchs: Fliegen

Ich liebe es zu fliegen. Richtig zu fliegen, frei in der Luft, ohne Geräte, ohne Maschinen. Nur mit der Kraft meiner Arme. Dabei fühle ich mich sicher, da ich ja selbst entscheide, in welche Höhe ich steige und wohin ich segele. Da wo ich selbst hinkomme, komme ich auch wieder heil heraus und zurück und herunter. Das ist die alte Regel. Der ich vertraue. Deswegen hat eine Katze Schnurrhaare, damit sie spürt, ob sie aus einem Loch wieder herauskommt, ehe sie hinein kriecht. Meine Mutter war dagegen, dass ich flog. Strikt dagegen. Sie wollte, dass ich etwas Gescheites lerne. Sie...
Read More
Beiträge Musikstücke

Erasmus zu Rövershagen: Wenn der Vogel schweygt

Read More
Beiträge Radiostück

Katja Schraml: schlupf

„Und ist doch so, dass du die Tür aufreißen möchtst und soviel Verlangen hast in dir drin, dass dir die Flügel herauswachsen müssten aus dem, was die anderen anschaun für deinen Buckel, wenn eins bloß Augen dafür hätt und hätt an dich noch einen Glauben. Aber das gibts ja nicht auf der beschissenen Welt. Was dich beißt, sind nicht deine Flügel, wo herausstoßen mit aller Gewalt, das bleibt ewig dein Buckel.“ Marieluise Fleißer, Der starke Stamm dem kaschpar wirds schlupfloch <gömställen1> unterm first zugemauert, weil er zu oft gegens fenster geflogen, zu viele brüche im glas verursacht, als dass ichs...
Read More
Beiträge Erzählung Prosa

Zeha Schmidtke: Ein Vogel frei

Beim ersten Knall bleiben die Dohlen sitzen. Die schmächtige ganz hinten links flattert kurz einen verschreckten Halbstart; die Ruhe des übrigen Schwarms bringt sie zurück auf den Boden. Aufgeregter als die anderen bleibt sie gleichwohl, sie pickt und scharrt und legt unter dem spinnwebdünnen Raureifglitzer das Schwarz der Ackerkrume frei. Die nächsten Schüsse fallen ineinander, Maschinengrummel tönt dazu. Fehlzündungen und ein alter Motor sind das, von einem Schießauto, einem Scheißauto. Mit fettigem Orgeln schiebt es sich aus der sanften Kurve in Sicht, viel zu viel Lärm für das bisschen Tempo und Steigung. Darinnen sitzt fast niemand. Vorn links so gerade...
Read More
Beiträge Lyrik

Jutta v. Ochsenstein: es fließt

doch spürbar die bleibenden Flügel:ein Dornenstich in der Brustam Felsenufer gestrandet auch dort wohnen Zeichen:Samenflug, Windrosenwir atmen mit bleiernen Flügeln zwischen den Zeilen zittertdie Hand auf der Stirn weiß Augenblicke springen im Spiegeldas Himmelsblau im Vorüberziehen
Read More
Beiträge Lyrik

Luca Rihm: Die große starke Erde

Sanfter FrühlingswindStreichelt meine HautIch bin so tief versunkenGefühle werden laut Die Sonne deckt mich zuHält meinen Körper warmDie große starke ErdeNimmt mich in ihren Arm Geheimnisse des Lebenswohnen in den BäumenIch spüre, ich lausche, ich binUnd brauche nicht zu träumen Das Wasser trägt den HimmelEr erwacht im WellenspielAlles ist verbunden, alles ist einsUnd doch unfassbar viel
Read More
Beiträge Lyrik

Şafak Sarıçiçek: Sammlung Prinzhorn 4

1 – Diorama aus Wer aus der Stadt steigt, siehtSkarabäen ihres Hauptes, o Hexe.Wer aus der Stadt steigt, siechtam Marmor ihrer Augen, o Wahn. 2- Diorama an Hackerin der Stadt, Hekate hatfalsche Sonnen gebrachtund rote Wellen rollen über Acker, Äon, Feldund die Leinwand brennt, Codes erhaben. 3- Diorama aus Wer in die Stadt steigt und sieht.Wer in die Stadt steigt, nicht siegtund siecht dahin in ihrem Kopfenur seichte virtuelle Idee.
Read More
Beiträge Erzählung Prosa

Matt S. Bakausky: F wie Liebe

Dieser Text beruht auf wahren Begegebenheiten. Ich bin verliebt. Beim Online-Dating hat es Klick gemacht. Sabine liebt mich auch, ganz bestimmt. Ich wollte eigentlich das Angebot kündigen, doch dann tauchte sie plötzlich wie aus dem Nichts auf. Ist das nicht romantisch? Ich mit 35 noch einmal die große Liebe finden! Wer hätte das gedacht. Stolz erzähle ich meinem Kumpel Bert davon. Er kann sich das irgendwie nicht vorstellen, so ganz einfach nur durch den Austausch von Worten und Fotos sich zu verlieben. Man muss doch die Person mal treffen oder zumindest ihre Stimme hören. Aber ich bin auf Wolke Sieben....
Read More
Beiträge Erzählung Prosa

Matthias Rische: Besitzlos

Ein Junge robbt durchs Unterholz. Sein Gesicht ist dreckverschmiert und von Ästen und Dornen zerkratzt, die Haare mit Erde und Laub überzogen. Die Armeejacke am Rücken zerrissen. Noch einige kräftige Züge mit den Unterarmen und er hat die Straße erreicht. Ein erstes Ziel. Unentdeckt. Es ist finster. Die Chance, gesehen zu werden, verdammt gering. Solange er sich im Schutz der Bäume bewegt. Als sich seine Atmung beruhigt, zieht er sich an einem kräftigen Baumstamm in die Höhe. Die Oberschenkel fühlen sich an wie Watte. Aus der klammen Hose ragen nackte Füße. Es hat eine Ewigkeit gedauert, bis er dem Wald...
Read More
Beiträge Kommentar Monolog

Vincent Eivind Metzger: Fake.

Ich weiß ganz genau, was ihr jetzt hören wollt. Ihr wollt etwas über Fakenews hören, über Donald  Trump, vielleicht (wenn es gut läuft) etwas über Herrn aus zu von Guttenberg oder über Gucci Shirts. Aber nein. Ist doch eh alles fake?  Wie wäre es mit den schönen Seiten von Fakes.  Wir sollten uns mit diesen Seiten beschäftigen. Stellts euch nur mal vor, ein Traum!  Wie schön ist es, den Arzt anzulügen, ein Attest zu bekommen und den Tag freizumachen? Fake!  Wie schön war es in der Schule abzuschreiben und ohne gelernt zu haben die Matheklausur zu  bestehen? Fake!  Wie schön ist es, zu...
Read More
Beiträge Lyrik

Harald Kappel: Lügenregen

in der alten Fabrikströmt saure Gegenwartaus den Oberlichternregnen langsam Lügendie Anzahl der Legendenkreuzt das Imperfektmit der ZeitKapitel des Schreckensüberdauern die Dummheit der Prokuristen Gerechtigkeitverflüssigt alle Spiegeloffene Fragenerhitzen die Zungenschwüle Raumluftströmt aus Oberlichternam Himmelin der sauren Fabrik
Read More
Beiträge Lyrik

Harald Kappel: der wahre Glaube

am Zaundie schwarze Pupille Öl quillt aus dem Schlüssellochfärbt Lügen blindnurein loses Brett zeigt mirdas Geheimeden Winterschlaf der Rattendie verklumpten Sternegern glaube ich pinsele mein Selbstgrabe im Erdschattenstehe hüfthoch im Wurmlochfinde eingelegte Aalewinde mich in Neuigkeitennurdie Lügenzeigen mirmeinen wahren Glaubenam Zaun
Read More
Beiträge Lyrik

Jutta v. Ochsenstein: und wenn sie nicht gestorben sind

wir trinken von deinem WasserFisch, dich nährt das Lichtdein stilles Singen fordert zum Tanzvielleicht ist noch Zeit wir trinken von deinem FeuerVulkan, dich nährt der Steindein brennendes Sterben mahnt uns zur Feiervielleicht ist noch Zeit wir trinken von deiner ErdeBaum, dich nährt der Winddein schwankender Stand weckt unsvielleicht ist noch Zeit wir trinken von deiner LuftVogel, dich nährt die Weitedeine verlässliche Rückkehr löst unsere Trauervielleicht ist noch Zeit
Read More
Beiträge Lyrik

Arabella Block: Märchenqueens

Dornröschen Wann baute Dornröschen die Mauer?Wo hatte sie die stacheligen Rosen her,die sie pflanzte,und stieß sie die Schaufel dafür in die Erde,schwitzend und gebückt,voller Vorfreude auf den Schlaf,den ungestörten Schlaf,den sie sich redlich verdient hat?Hat sie den Wecker gestellt?Und als sie die Augen öffnete, waren daall ihre Pläne aufgegangen?Sagte sie „Setz dich da hin und halt still“zu dem Prinzen und klebte ihmfröhliche Pflaster auf die zerschrammte Haut,zufrieden mit dem, was sie ertastete?Ein Königreich für den ersten Gedanken, der ihr durch den Kopf ging. Schneeweißchen & Rosenrot glückliche Kindheit,lässige Mutter und als Haustier einen Bären,größer als der von der Losbude.der Zwerg kriegt sein...
Read More
Beiträge Erzählung Märchen Prosa

Martin Knepper: Der trunkene Hausrat

Ein reicher Mann ist einmal ausgegangen, er wollt mit anderen Reichen speisen,  gerade, wie es die feinen Leute immer tun. Da aber haben die Dinge in seinem  Hause sich gedacht, dass sie sich’s auch einmal wollten gut gehen lassen. Und es  war ein Schrank unter ihnen, der hat den Bauch voll des Branntweins gehabt,  den tät er den anderen kredenzen. Und sind sie alle lustig worden und immer  wilder in ihrem Übermute; der alte Stiefelknecht tät sich auf die Chaiselongue legen, das Geschirr hat munter auf dem Tische geklappert und ein Hifthorn und  eine Tanzgeige, die haben ihnen dazu aufgespielt, die...
Read More
1 18 19 20 21 22 40