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Eisenbart und Meisendraht ist das Literaturvermittlungsmagazin für geschundene Seelen. Jeden Monat wird ein neues Thema von unserem Schriftsteller*innenpool beackert und hernach in Radiowellen (Z) transformiert, in den Pod geschmissen und hier im Internet kybernetisch in den space gepresst.
Diese Seite ist gut, denn sie bietet eine einwandfreie Möglichkeit, in allen Beiträgen herumzustöbern, die im Rahmen von EB&MD veröffentlicht worden sind.

Aktuelle Themen

zu den Themen

Grundgütiger, was für ein Tohuwabohu! In den heiligen Hallen von Z sieht es aus wie bei Hempels unterm Sofa, der
"Ich halte viel von Ringo Starr – vor allem von seinem Schlagzeugspiel." (Beethoven)
"Wir befinden uns gerade im Sommer der Entscheidungen (...) Dann kommt der Herbst, und dann kommt der Winter der Entscheidungen.

Neue Textbeiträge

Beiträge Radiostück

Theobald O.J. Fuchs – Garten

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Beiträge Lyrik

Arabella Block – Der Garten

Ich bin mein Garten.Gewachsen bin ich wild.Hab einen Zaun um mich gezogen.Allerlei in mir kultiviert.Schön sollte alles aussehen.Fruchtbringend sein.Und gerupft, gerupft hab ich.Kraut gerupft, ausgerupft und mit Lustdie Erde von den schmutzigen Fingern geschüttelt.O Lust des Rodens.Geschwitzt hab ich.Und die Nacktschnecken gefürchtet.Alles für die Ernte.Die hab ich verschenkt.Was soll’s,hab ich dann zu den Kletten gesagt,und sie wachsen lassen.Hab das Kraut willkommen geheißenund sein wildes Blühen.Die Äpfel den Igeln auf die Stacheln gespießt,zwischen die wimmelnden Flöhe.Den Ameisen gewunken.Die Brennesseln kultiviertfür das Gaukeln eines Falters.Blüht auch ihr, ihr Brombeeren,und die Heckenrosen,zückt eure Stacheln,wuchert und schützt den Zaun.Er bewahrt die Erntefür das Chaos...
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Beiträge Erzählung Prosa

Matt S. Bakausky (mit Alex K) – Die Schmähl-Eiche

Als Kind war ich gut im Tauchen, ich liebte die Besuche im städtischen Schwimmbad. Als ich dann mein erstes Haus mit den Millionen aus der Schriftstellerei gekauft hatte, war ich voller Freude. Nur ein Nachbar weit und breit und es gab eine wunderschöne Gartenanlage mit viel Platz. Vor meinen Augen hatte ich bereits den Swimming Pool eingeplant. Bei Brenners beauftragte ich das Schwimmbecken, zahlte in Bar. Denn Bargeld lacht. Sie kamen vorbei und nahmen Maß. Dieser eine Baum müsste gefällt werden. Das würde ich locker in Kauf nehmen, dachte ich mir. So ein Baum mehr oder weniger würde doch nicht...
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Beiträge Drama Hörspiele Radiostück

Zeha Schmidtke – Unkenrufe

Nachts in der Gartenkolonie. Grillen zirpen. Ein paar wirklich laute Unken dominieren die Stimmung. Ein später Spaziergänger wird auf seinem Gang durch die Gemeinde von einem Nachbarn angesprochen. nachbar Nabend. spaziergänger Guten Abend. nachbar Na? Können Sie auch nicht schlafen bei dem Lärm, ne? Wissen Sie, was das ist? Wissen Sie, was das ist? Das ist vom Nachbarn hier. spaziergänger Ach. nachbar Ich sag immer: Gartenteich ist ne schöne Sache. Gartenteich haben wir alle. Aber das reicht dem Nachbarn ja nicht, er muß ja immer ne Extrawurst haben. „Gartenteich haben sie alle“, hat er sich wahrscheinlich gedacht: „Ich brauch was...
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Beiträge Erzählung Prosa

Matt S. Bakausky: Die neue Nachbarin

Ich hatte noch nie eine Nachbarin auf dem Stockwerk. Rechts von mir wohnte schon immer ein Mann um die 50, der nachts gerne Keyboard spielte, Musik hörte oder mit seiner lauten Stimme durch die Wand telefonierte.Links von mir wohnten kurzzeitige Besucher im Haus, die teils mehr, teils weniger, kontaktfreudig waren. Da gab es den Insektenmann, der so hieß wie ein Insekt und mir manchmal auch lästig war wie eines. Dann gab es den Fahrradmann, der es häufig schaffte, sich aus seiner Wohnung auszusperren und ansonsten im Treppenhaus Fahrräder reparierte. Ich half ihn einmal mit einer Plastikkarte die Türe zu öffnen...
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Beiträge Kommentar

Margit Heumann: Der Fern-Seher

Alleinstehende, Kranke, Fußlahme, Einsame, Schüchterne haben es oft nicht leicht, mit ihren Mitmenschen in Kontakt zu kommen. Die einen müssen das Bett hüten, die anderen können sich nur unter Schmerzen, mit Krücken und hinkend vorwärts mühen, manche haben Phobien oder sind ohnehin Analphabeten im zwischenmenschlichen Bereich. Sehr gern benützen sie stattdessen ein Fenster zu Welt, das sich öffnen lässt, durch das sie vom Wohnzimmer, vom Esstisch, vom Krankenlager aus auf die Anderen blicken können: den Fernseher. Aus sicherer Entfernung informiert er sie über gesellschaftliche Zu-, Um- und Missstände und über aktuelle Tagesereignisse, fremde Länder und Kulturen, aber auch menschliches Glück...
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Beiträge Monolog

Zeha Schmidtke: Es kommt ein Wetter

Achtung, Achtung. Hier ist das Letzte Deutsche Fernsehen mit einer aktuellen Wetterwarnung. In großen Regionen des sozialen Miteinanders kommt es in Bälde zu extremen Verwirbelungen und höchst ungemütlichen Turbulenzen. Besonders betroffen sind Menschen ohne Rettungsschirm und Systemrelevanz. Die Nichtoptimierten und Unverwertbaren. Ihr irrlichternde Geister, Ihr Schlendriane, Du spielender Mensch: Ihr müsst vermehrt mit Niederschlägen rechnen. Denn, ja, Lockdown. Ja, Krise, Du weißt ja selber, was das heißt: Krise heißt immer Krisengewinnler. Ihre Karawane zieht weiter, es muss ja voran gehen. Nun sind sie schon so weit weg, die Gewinnler, dass sie unsere Rufe gar nicht mehr hören könnten, selbst wenn...
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Beiträge Erzählung Prosa

Theobald Fuchs: Fernsehen

Der Mann, der uns den Fernseher installierte, tauchte an einem Donnerstagabend im Juni 1974 auf. Ohne Voranmeldung stand er in der Uniform des Fernsehministeriums vor der Tür. Wir wussten, dass Widerstand zwecklos war. Er ging, ohne Zeit mit Ritualen der Höflichkeit zu vergeuden, direkt ins Wohnzimmer und sagte, dass das Tischchen, auf dem meine Mutter vier oder fünf Steingutschüsseln mit Kakteen errichtet hatte, perfekt geeignet sei. Er stellte die Schüsseln auf den Boden und baute das Gerät auf. Kraft seines Amtes ernannte er meine Oma zur Zuständigen für den Fernseher. Sie hatte das alleinige Recht, ihn ein- und auszuschalten und...
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Beiträge Lyrik

Lea Schlenker: Tagesschau bleibt statisch

Zwei blaue Augen  klar wie Gletscherwasser ich habe schon Messerstiche gefühlt  während ich auf deinen Ruf wartete Die Sonne ist kostenlos Die daraus resultierenden Geschehnisse  eher kostspielig   Ich möchte nachts draussen sein  Treffe dort alle Barkeeper und Dealer und Geschöpfe der Nacht Und höre dein Rufen nicht mehr  Wenn ich dich nicht vergessen möchte und das werde ich  eher früher als später dann kratze ich jeden Morgen alle Erinnerungen an dich zusammen was ich trug was ich sagte was du wolltest was ich nicht habe und dass ich nie wieder die Bücher lese die du mir empfohlen hast während ich Koffein auf schlechtem Magen trinke  ich sehe mich...
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Beiträge Filmkritik Kommentar Sachtext

Anselm Neft: Horrorfreitag

"Ghostland" (2018): Interessant, dass Filme, die in meiner Jugend indiziert worden wären (die man sich also in türkischsprachigen Raubkopien auf VHS ansehen musste) heute ein FSK 16 erhalten können. Nach "Martyrs" präsentiert Pascal Laugier mit "Ghostland" also einen Film für die ganze Familie. Kotztüten und Telefonnummer einer Traumatherapeutin bereithalten. "Hounds of Love" (2016): Brettharter australischer Psychothriller über eine 17-Jährige, die von einem perversen Paar entführt und gefangengehalten wird. Die drei Hauptdarsteller spielen so gut, dass der Film auch abgestumpfte Naturen berühren dürfte. "Mirrors" (2008): Will man Kiefer Sutherland als traumatisierten Ex-Cop in einem riesigen ausgebrannten Kaufhaus mit Spiegeldämonen ringen sehen?...
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Beiträge Filmkritik Sachtext

Christian Ihle: Twin Peaks

Douglastannen, Kirschkuchen, verdammt guter Kaffee und die schönste Wasserleiche der Weltgeschichte: Welcome To Twin Peaks, Einwohnerzahl: 51.204 Der 10. September 1991 ist ein historisches Datum in der deutschen Fernsehgeschichte: die Erstausstrahlung von Twin Peaks auf RTLplus. Nicht nur markiert Twin Peaks einen der ersten Gehversuche der herumflegelnden Privatsender in dem Reich des Seriösen, sondern auch den ersten Medienhype um eine noch nicht gestartete Serie, der sogar so weit ging, dass Sat1 via seines eigenen Videotextes den Mörder der Hauptfigur Laura Palmer veröffentlichte, RTL strengte dagegen in der Folge ein Gerichtsverfahren an, das SAT1 auch tatsächlich verlor. In den USA lief...
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Beiträge Prosa

Daphne Elfenbein: FERNSEHEN…

.. nein, nicht Medien, nicht Internet, sondern Fernsehen!  Das ist das Gerät, das ich neulich im Ferien Appartement vorfand, das ich für meinen Urlaub gebucht hatte, nur 150 Meter bis zum Strand. Ich bin von Natur aus neugierig, drum habe ich abends, als ich sonnenverbrannt und erfrischt vom Strand zurückkam, doch mal diese Fernbedienung in die Hand genommen, mit der ich die Welt der Sendekanäle so wundervoll beherrschen kann. Obwohl ich zu Hause keinen Fernseher habe, ich will ja im Urlaub nichts verpassen.  Auf dem Bildschirm erschienen ein Mann und eine Frau, jung, attraktiv, modisch gekleidet, eloquent, geschminkt, totale Gewinnertypen,...
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Beiträge Lyrik

Arabella Block: Fernsehen

ganz nahvor dem fern seher sitzender gar nichts sieht nur meinen blick einfängtder in vergeblicher langeweileden horizont fokussiert wo keine beute sich zeigtdoch hier springt es und zucktund ich starre dankbar  gedankenverlorenkrallen eingezogenblutgeschmack unter der zunge satt und lasse mich treibenlasse für mich sehenund lasse mich leben
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Beiträge Lyrik

Harald Kappel: BlauWeißNahsehen

irgendwo am Meerwo's warm istBewegungen der KörperLampe ausLampe anzwei Farben begegnen sichblaue Tablette im Magen flauweiße im Glas zusammengefügtes Wartenauf nassem Lakenim Zimmerein stummer Fernseherdie Wände voller geheimer Gedankendraußen die Volksmengetobtein strömendes Grauin Erwartung des Augenblicksim ZimmerSchneefall in der Wüstedraußen lärmende MehrheitenBewegungen des Hauptstromsim Zimmerein stummer Schrei
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Beiträge Lyrik

Harald Kappel: SchwarzWeißFernsehen

inmitten der Arbeit der Nachtbade ich im Schwarzen Golddie rauchigen Schlotewerfen Ungemach auf Unterwäsche und Lakendunkle Schwerkraftdurchdringt unsere private Stilledas Dich und MichKäfer fallen im Novemberdunstin die Kälte des nebligen Wassersdas letzte Grubenpferd lahmtauf dem Heimwegdie Augen gewöhnen sichan seine Langeweilemein Fernseher schreitin den meisten Ohren wächst wildes Grünich will es nicht hörenverdammter Mondhalbfertige Novembernachtin den Kanälen rauschen Worteerwartet und blöd ein dünner Draht verbindet die Unterweltmit der katholischen Messein eigenen Binnenmeersprechen Fischeunerwartetder Neubau der Sprachehellt die seltsame Befindlichkeit auf und ich sehein der Arbeit der Nachtungestrichene Sinnlosigkeitnurwer hilft dem Grubenpferdauf dem Heimwegzu sich selbst?Du?Ich?nicht 
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Beiträge Erzählung Prosa

Margret Bernreuther: Fernsehen

Unser Wohnzimmer befand sich im obersten Stockwerk unseres riesigen Hauses und nahm dort beinahe die gesamte Fläche ein.Ausgelegt war es mit einem rauen Teppich, der früher mal beige war, aber auf dem so oft etwas verschüttet worden war, das sich die eigentliche Farbe nicht mehr genau bestimmen ließ. Wir hatten eine Leder Sofa Garnitur, bei der man die Sitzkissen abnehmen konnte, um dann auf den Lehnen sitzend Pferd zu spielen.Auf der anderen Seite des Wohnzimmers stand ein Flügel.Ein Klavier, aus hellem braunen Holz. Er passte gut zu uns.Weil obwohl, es eben ein verdammter Flügel war, das Ding bestimmt unglaublich teuer...
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Beiträge Interview Kommentar

Arne Zank: Interview »Die Vögel fliegen hoch«

Transkript: Felix Brenner 0: Wie geht`s? Müde, warm 0.15 Was fasziniert dich so an Vögeln? Irgendwie ist es so ein Leitmotiv. Anfang der 90er hab ich auch schon Vögel gezeichnet in der Comicgruppe an der Uni. Ich hatte als Kind ein gutes Verhältnis zum Wellensittich meiner Schwester. Seitdem mag ich Vögel und ich mag das Wort „Vogel“. Im Comicbereich drängt es sich auf, da gibt es viele Gestalten aus dem Vogelreich. Bei meinem punkigen Stil fand ich es reizvoll, sich an klassische Figuren anzulehnen. Es gibt schöne Querverweise, z.B. zu Hitchcock. Ich mag es düster und gleichzeitig albern. Schräge Vögel,...
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Beiträge Drama Hörspiele

Arne Zank: Die Vögel fliegen hoch

Teil 1: Bank Teil 2: Krabben Teil 3: Dr. Zank Teil 4: Geld Teil 5: Schnell essen Teil 6: Dr. Zank II Hörspielskript, Regie, Schnitt: Lukas MünichMastering: Bernd Pflaum Sprecher*innen:Vogel 1: Timo MöllerVogel 2: Luca RihmCousinvogel/Polizistvogel: Bird BerlinKapitän/Wirtin/Polizei/Arzt: Philipp KauseKrabbenlehrling Nils/Bankbeamter: Roman BahrDr. Arne Zank: Anders Möhl
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Beiträge Lyrik

Lea Schlenker: Astronomische Denkweise

77 Gedichtegelangweilt aneinandergereiht sie gleichen sich wie falsche Freundeund leiten eine Katastrophe einein Autounfall auf einer Seitenstrasse im Verzascatal77 Deutschschweizer Touristensterben dumm beim Einparken Ich habe gemischte Gefühlewenn es um meine Familie geht sehe meine Grossmutter unter Rosenschön aber auch giftigsehe meine Mutter in meinem Spiegelbildschön aber auch gefährlich 77 Gedichtelieblos in die Tastatur gehauenich kann nicht mehr einschlafenohne sie und dich und dem Wissendass ein Sextape von mir im Umlauf ist Ich schaue es mir anIch vermisse dich Ich weiss nichtOb Gedichte wirklich helfenIch weiss nichtWo mein Kopf aufhört und mein Herz beginnt Ich weiss nichtob das Aufschreiben nicht...
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Beiträge Erzählung Prosa

Fabian Lenthe: Ida

Ich habe nicht viel mit den Nachbarn zu tun. Man grüßt sich, hält sich die Tür auf, nimmt Pakete entgegen. Einigen, begegnet man ständig, anderen nie. „Hi, ich bin Ida!“, sagt sie. Ich bleibe stehen und drehe mich um. Der Sommer steht ihr. „Ich bin gerade eingezogen und wohne im Achten“. „Ich im Dritten.“, antworte ich. Sie lächelt. Einige Tage später versuche ich etwas über die verschiedenen Ursachen meiner Symptome herauszufinden. Dazu zählt plötzlich einsetzende Todesangst, Übelkeit bis zum Erbrechen, Atemnot, Schwindel, Realitätsverlust, Herzrasen, Harndrang, Schweiß an Händen und Füßen und die absolute Gewissheit alleine zu sterben. Dann klingelt es...
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