auf den Schiffsrümpfen
treibende Fjorde
im Berg schleichende Kirchen
das Tageslicht als freies Segel
die kostbaren Tropfen
von ja und nein
wie Runen auf dem Mond
auf meiner Terrasse
eine Tasse Kaffee
voller Insekten
jeder Schluck
wohltuender Schmerz
die alte Flotte
vertrieben von Diarrhoe
verlässt den Kurs
Richtung Eisberg
in der grellen Bleiche
das Zerschellen
wohltuender Schmerz
eine Tasse Kaffee
endlich
ungebraucht
Schlagwort: sprecher sebastian birk
Harald Kappel: Mundschenk
zunächst
mein zitterndes Hirn
eine Vorspeise
die Augen desynchronisiert
heißes Glas
Tränen als Aperitif
ich vermisse
den Magenschutz
meine Gedärme
glühendes Eisen
verdauen sich selbst
dann
die Diktatur des Silikons
am Präpariertisch
kurz vor dem Hauptgericht
schnitzt ihr Lippenandruck
Risse in mein Gesicht
Erektion wird zur Skulptur
Implantate
werden Machofantasie
Dentalkorrekturen
pfählen mein Zahnfleisch
das Verlangen wird aufgeschlitzt
die Weiße Substanz anästhesiert
endlich
zum Dessert
säe ich
einen Pfahl
und eine silberne Kugel
in ihre Herzklappenfehler
ernte den Applaus des Mundschenks
die Paranoia
eine verlässliche Schwerkraft
hustet mich
in den Schlaf
Jutta v. Ochsenstein: frei Räumen
der Papierstoß mit meiner Schrift
unberührbar
Jahrzehnte lag er stoisch
in der Truhe bis
ich in die Zeilen einfiel
eine Bauruine:
Meinungen verblasst auf Plakaten
Liebe in Neonschrift
schiefe Blickwinkel
in den Räumen
irrten meine Fragen
als ob es
eine Geschichte
gäbe
das Papier verbrannte
unter freiem Himmel
Şafak Sarıçiçek: Toffee
Strahlenwinter, Streifenlicht !
In Landstraßen namens NACHT UND HORIZONT
Zerteilt ein Korsar die Stachelschweine duftender Sehnsüchte.
Ich wollte umtriebig sein und wir wollten FISCHERNETZE flicken:
Strahlwind, Straflicht, ach wo sinken nur deine Wege hin ?
Zerteilt und presst in Form. Wurstiges wie Wulstiges.
Straf sie nicht ab, ewiges FORMALDEHYD, es reichen nie Kanister.
Die Winkel schlüpfen. Ecken und Schlafkanten gehen ein.
In ein, in ander. Vielleicht fällt Dämmerung ab von Kastanien.
Fall ab vom Degen, du traumlose Nacht. Schrei nicht, Tulpa.
Tukan, wir sahen schon Gezeter steigen. Ziehen Funk
Prediger über Steppen. Treib Dorniges, Wüste. KAMELLEN
Jutta v. Ochsenstein: geistvoll halb leer
durch die Straßen der Stadt ziehen wir
zwischen Schatten, Parallelen, dann
Richtungen nehmen wir Zeit aus den Rinnsalen
lichtet sich manchmal ein Bunker
Weite ist ein Geschenk, das jemand vergaß
im Nachtmodus
sprechen Mond, Sonne und Schrecken
bleiben Fragen offen, geistvoll vielleicht
das Lachen