Es gibt Kunst, die bewegt Menschen. Sie polarisiert, sie regt zum Nachdenken an, sie bringt Menschen zusammen. Ich hasse diese Kunst. Ich hasse Nachdenken. Ich hasse Zusammenkünfte. Meistens. Oft liebe ich sie auch. Jede*r kennt es, aufwachen, schlechte Laune, heute wird kein guter Tag. Oder eben aufwachen, Motivation, gute Laune. Ich kenne beides. Mehrmals am Tag im Wechsel. Immer. Es sitzt in meinem Kopf und diktiert mir, wie ich zu leben habe. Es setzt mir unaufhörlich Gedanken in den Kopf. Es entscheidet, ob ich heute 10 oder doch nur 3 Stunden schlafen kann. Es ist dafür verantwortlich, dass mein erster Blick nach dem Aufstehen aus dem Fenster in die Tiefe geht. Ich weiß nicht was Es ist, ich weiß nicht wieso Es ist, ich weiß nicht wo Es herkommt; das einzige, was ich weiß, ist, dass Es hier ist. Und dort ist. Und in mir ist. Kunst kann versuchen, unbegreifliche Dinge greifbar zu machen. Die Frage ist, welche Dinge sind unbegreiflich? Wer muss Tag ein Tag aus mit unbegreiflichen Dingen leben? Du kannst lernen zu zeichnen, Musik zu komponieren, Gedichtrythmen zu perfektionieren. Aber du kannst nicht lernen, wie es ist, mit dem Es leben zu müssen. Freu dich darüber. Für Menschen, die das Es nur allzu gut kennen, ist Kunst keine Muse, für sie ist Kunst ist ein stummer Hilferuf. Verstehst du die Intention? Was ist deine Intention?
Ich hasse es hier zu sein. Aber meine größte Angst ist nicht hier zu sein.