Ich war ein Suchender, überall habe ich gesucht, wusste nicht was. In Frauen, Männern. In Beziehungen, in Sex, in Vorbildern, in Beispielen. Gesucht in Lehrern, Büchern, Geschichten. In Religionen: Christentum, Islam, Buddhismus oder Hinduismus.
Ich habe gesucht und gesucht: In Sekten und Okkultismus. Im Theater und in Filmen. Überall gesucht ohne zu Wissen wonach ich suche. Wissen oder Erfahrungen? Frag mich nicht. In der Arbeit und im autodidaktischen lernen habe ich gesucht. In der Angst, der Traurigkeit, der Wut. Gesucht in der Sucht und im Rausch. Gesucht in medizinischen Lösungen. Überall habe ich gesucht ohne zu wissen wonach. Ohne zu wissen warum.
Ich kam mit einem Splitter im Herzen zur Welt, das wusste ich nicht. Dieser Splitter trieb mich an, machte mich zu dem größten Suchenden aller Zeiten. Kurzzeitig fand ich etwas, bis es mir aus der Hand glitt. Der Splitter im Herz blieb bestehen, der Schmerz nur betäubt. Und dann eines Tages — Gott musste einen guten Tag gehabt haben— war der Splitter weg. Die Suche war beendet und nur ich blieb zurück. Ich so frisch wie eine kühle Brise im Sommer. Frisch wie eine Caprisonne am Stil frisch aus der Gefriertruhe im Klinikcafe. Frisch wie eine kalte Dusche am Morgen. Der neue Tag vor mir. Frisch auch die Duschen im Freibad nach einem Sprung vom zehn Meterbrett ins kühle Schwimmerbecken. Ich bin so frisch wie Frischhaltefolie.
Ich liebe meine Wegbegleiter und Wegbegleiterinnen, Gendern ist so frisch, dass die Autokorrektur daraus Genfern macht. Jeder Moment ist frisch in diesem Sommer. Ich bin die frische, ich bin der Sommer. Ich bin die Sommerfrische.