Jasper Nicolaisen: Millennial Punk

Der Schlagzeuger der Killerpilze
Ist ungefähr acht
Und hat auch für acht
Radau gemacht
Er hat gedengelt und getreten
Man hat ihn nur sparsam
Darum gebeten
Mit acht ist er kein Sexsymbol
Die Trommel ist von innen hohl
Die Trommel ist von außen laut
Drauf hat der Schlagzeuger der Killerpilze
Seine Karriere gebaut
Mit ca Dreißig tritt er vor die Kamera
Was die Fans beruhigt
Er ist noch da
In einer Doku namens Millennial Punk
Sagt er den Plattenkäufern vielen Dank
Doch auch wir haben bei ihm
Dankesspesen
Ohne den Schlagzeuger der Killerpilze
Wäre das Schlagzeugspiel der Killerpilze
Nicht dasselbe gewesen
Der Gitarrist, der Sänger und der Bassist
Der Killerpilze
Haben schlagzeugerisch weniger beigetragen
Man kennt sie. Doch dazu muss man sie nichts fragen.
Sie hätten wenig oder nichts dazu zu sagen.
Ach übte doch jeder die Zurückhaltung dieser kindlichen Punkveteranen
Wer mit acht noch kein Sexsymbol ist
Und auch kein Schlagzeuger
Mag das eine oder andere davon noch werden
Gibt aber keine Interviews zu Delfinen oder Pferden
Welche zu Weltmeeren oder Ketamin sicher einiges einfiele
Weniger oder nichts jedoch zum Schlagzeugspiele
So schließt sich der Kreis
So bleibt ein jedes bei seinen Leisten
Wir wollen nun schweigen
Das will etwas heißen

Jasper Nicolaisen: Wünsche meine Geschlechtsteile betreffend

Ich wünschte, meine Geschlechtsteile wären schöner.
Nicht so faltig, nicht so schrumplig,
nicht so picklig, nicht so klumpig .
In Geruch und Aussehen weniger wie ein Döner.

Ich wünschte, meine Geschlechtsteile wären hübscher.
Nicht so mickrig, nicht so ranzig,
Nicht so: Dödel, Eier, Haare zwanzig.
Ich wünschte,meine Geschlechtsteile verdienten Designer-Schlüpfer.

Ich bin der Natur deswegen gram.
Was geizt sie mit Marmor, mit Seide?
Ich empfinde nicht gerade Todesscham 

Auch keine Sehnsucht nach einer Scheide.
Nur sanfte Trauer. Ich hätte auch gerne mehr Geld.
Pleite und blödes Gepimmel. Die gottlose Unvollkommenheit der Welt.

Jasper Nicolaisen: Sex-Adventskalender

Geschäftsidee:
Ich mache dieses Jahr so einen Sex-Adventskalender, in dem aber ungewöhnliche, teils wirklich anregende, teils bisschen „esomäßige“, aber auch absurde und traurige Überraschungen in jedem Säckchen sind. Bestallung mal so aus der Hüfte wie folgt.

1. Tasse mit Klitorisverherrlichung

2. Ein Fisch aus Schokolade

3. Ein altes Sega-Spiel, wo aber die Kontakte feucht glänzen

4. Ein Hund aus Kastanien

5. Badezusatz (Rosmarin/Rose/Sand)

6. Erdnussbutter

7. Eine neckische Satinmaske, wo über beiden Augen Augen aufgemalt sind

8. Das Rezept für Sperma, das mal in der testcard war

9. Zwei fickende Nikoläuse

10. Ein Zettel mit einer besinnlichen Frage zu „Slow loving“

11. Kleiner Pflaumenschnaps

12. Schokoriegel (wegen der Geschichte mit Mick Jagger und dem Schokoriegel)

13. 50g Mehl, 50g Zucker, 1 Tasse Öl

14. Eine Walnuss, ein Stück von einem Gartenschlauch, das Mundstück einer Posaune und mehr Öl, zum Üben von Analverkehr

15. Sprühsahne, leicht überm Haltbarkeirsdatum

16. Eine Peitsche aus Wolle

17. Ein Musterbuch mit ganz kleinen Stoffstücken (auch Kunststoffe) zum „Fetischschnuppern“

18. Hundekostüm zum Ausschneiden (Ohren, Nase, Schwanz)

19. „Zauberpille“, die dich in einen Mann verwandelt (Süßstoff)

20. Streichhölzer, die aussehen wie ein Harry-Potter-Zauberstab

21. Ein Zentimetermaß

22. Holz

23. Sehr klein gedruckte Werkausgabe von James Joyce

24. Unterwäsche in Obstform

25. Alles von vorne.