Ich bin der Geist, der stets verneint,
und das mit Recht,
denn alles, was besteht ist wert – die Weltgeschicht erweist’s – dass es zugrunde geht.
Doch bin ich auch der Geist, der stets bejaht.
Ist auch nicht schlecht.
Wer fühlt sich schon von alledem, was ist, durchweg gedisst und angepisst? (Das wär doch Mist.)
Und ganz im Ernst bin ich der Geist, der sagt: „Vielleicht“
und kratz mich am – symbolischen – Gemächt*.
Mañana, schau’mer mal, der Ball ist rund, das Leben nur ein Traum. Und zudem bunt.
Als kluger Geist sag ich auch manchmal nix.
Oder nur: „La-di-da“. „Schubdubidu uh-uh-lala.“ „Noch weiter links, jaaaah, daaaa!“
„Ein Bier noch!“ „Noch ein Wein!“ Geht klar.
A propos klar: Ein Obstler passt noch rein.
Fragst du mich was, sag ich: „Ich lieb dich so“.
Fragt mich wer anders, flüchte ich aufs Klo.
Wenn mich die Welt also befragt: Die Antwort bin ich nicht.
Es wohnt nur tief in meinem Fleisch
ein Kuss für dich, ein Kichern, ein Gedicht.
* Über die Verortung dieses Organs streiten die Wissenschaftler. Die einen vermuten es im Gehirn, links unterhalb der Amygdala, im sogenanten Hänschenklein-Cortex. Die anderen in der Nähe der Zirbeldrüse.