Miriam Gil: Das Monster und der Froschkönig

Am Wasser fühl ich mich wohl und frei und geborgen.
An Seen und Flüssen will ich sein.
Dort fühl ich mich wohl und sorgenfrei.

Naja was heißt schon ganz ohne Sorgen?!

An Brunnen bleib ich gerne stehen und betrachte die schimmernden Cent Stücke, welche Passanten in Hoffnung auf das große Glück im Wasser versenkten.

Ich mag es, wenn Wasserfälle platschen – in Matschpfützen und Regenwasser mit meinen Gummischuhen auf dem Weg zum Briefkasten patschen

Auch Tiere und Pflanzen am Wasser liebe ich sehr
Trauerweiden sind meine Lieblingsbäume sie streicheln mich mit ihren Ästen behutsam
Sitze ich an ihren Füßen und hab es gerade ganz unfassbar schwer.

Frösche quaken und Mücken schwirren
Wie kann man sich in solch einer Umgebung schon richtig irren?
Das Wasser ist klar
Gedanken sind es auch

Ebenso wird die Welt unter Wasser ganz anders wahr:
Sirenen und Piraten
Fische bunt – groß – die sonderbarsten und schönsten verschiedenen Arten!

Doch quälen mich Monster und gar Dämonen
Will es erzählen und Niemand verschonen.
Erblick ich einen Abgrund er zieht mich an
Seh ich tiefes Wasser will ich reinspringen obwohl ich doch gar nicht gut schwimmen kann.

Will oft in meinem schwarzen Schatten verschwimmen der sich beim Schwimmen ganz unter mir auftut

Es gibt Piranhas in Seen also seid auf der Hut.

Das Monster bin ich und ja das ist ganz klar
Der Froschkönig spielt unten am Seegrund die Mundharmonika
Aus Langeweile und Trott spielt er immer das selbe traurige Lied

Die Muscheln sie speien Perlen und singen dazu folgendes Lied:

„All of your demons will wither away
Ecstasy comes and they cannot stay
You′ll understand when you come my way
Coz all of my demons have withered away

All of your demons will wither away
Ecstasy comes and they cannot stay
You’ll understand when you come my way
Coz all of my demons have withered away
All of my demons have withered away“

Ihr Dämonen verschwindet ich mag euch nicht mehr

Ich bin und bleibe stärker – ich bin euer Herr.

Liedtext Ausschnitt Fatboy Slim „Demons“ (ft. Macy Gray)

Jörg Hilse: Werwolf

Es hauste ein Werwolf
im Stadtwald bei Nied.
den drückte der Weltschmerz
ganz schwer aufs Gemüt.
Laut Heulen bei Mondschein wurd ihm zur Qual
Sein Rudelchef meinte
er wär nicht mehr normal .
Und Hausarzt Dr. Wolfssohn
sprach, Ab ins Spital.

Drin lernte der Werwolf
um zu genesen,
Statt immer Netflix zu glotzen
viel mehr zu lesen.
Und er entdeckte, man weiß nicht mehr wie,
Heinz Erhardts Gedichte als Lachtherapie.
Die Wirkung der Verse war kaum zu fassen.
Schnell wurde der Werwolf wieder entlassen.

Das Rudel staunte, Du bist ja fröhlich wie nie.
Wie hieß denn die Wundertherapie?
Und unser Werwolf grinste ganz breit.
Das war kein Wunder, bloß Achtsamkeit.

Philip Krömer: Gute Zeiten für Baba Jaga


Freitagabend, wenn andere noch im Berufsverkehr feststecken, stapft ihr Haus, unbehelligt von Ampeln und Staus, querfeldein bergan. Auf meterhohen Hühnerbeinen ist es unterwegs. Baba Jaga, die Hexe, wohnt hinten im Meilwald, weil die Bäume da so schön hoch wachsen, dass der Giebel ihres Hauses nie über die Wipfel spitzt, selbst wenn es aufrecht steht. Und weil es zwischen den Stämmen immer dämmert.
Dort im Halbdunkel geht ihr bisweilen ein unvorsichtiger Spaziergänger in die Falle. Der landet im Kochtopf, sie ist eine Hexe, was kann sie dafür? Seit sie in der Walpurgisnacht mit dem Leibhaftigen Unzucht trieb (Hand aufs Herz, ein schöner Mann ist das, den von der Bettkante zu stoßen, dazu hätte es größter Selbstbeherrschung bedurft) schmecken ihr weder Schäuferle noch Kloß. Mensch muss es sein. Und die Erlanger sind, weil entspannt und gepflegt (dieses Durchschnittseinkommen!), einfach am zartesten. Die kann sie nur empfehlen.
Wenn es dann aufs Wochenende zugeht, unternimmt sie einen ihrer Jagdausflüge den Burgberg hinauf. Sie pflanzt ihr wandelndes Haus oben in den Garten einer Villa. Dort steht es und leuchtet rot aus den Fenstern, bis der Villenbewohner, der vielleicht geerbt oder einen hochdotierten Posten innehat, um sich die Wohnlage leisten zu können (diese Quadratmeterpreise!), den Flackerschein bemerkt und nachsehen geht. Er nähert sich, einen Golfschläger als Prügel erhoben, der seltsamen Hütte. Hat seine Frau, während er im Büro war, flugs ein Gartenhaus aufstellen lassen? Sie monierte, dass sie eines bräuchten. Aber warum bloß hat sie sich für dieses Modell entschieden, das schon jetzt morsch aussieht?
Nun schwingt die Tür auf und, leger im Rahmen lehnend, erwartet ihn ein Schemen. „Wer da?“, ruft der Bewohner. Gegen das aus dem Inneren fallende Licht sind keine Details erkennbar. „Maria?“ Denn so heißt seine Angetraute. Eine Antwort bekommt er nicht. Dafür schlägt beim Nachbarn ein Hund an. Und der Mond scheint hell.
Maria hat auch gar nichts mit dem Häuschen zu schaffen, sie kommt selbst spät vom Pilates und findet keine Spur von ihrem Mann, obwohl sein Auto im Carport steht. „Heiner?“, ruft sie. Doch der Heiner schwimmt, sauber aufgebrochen, zerteilt und filetiert, in Baba Jagas Kochtopf. Die Brühe schwappt wild, während das Haus auf hohen Beinen den Hang wieder hinabsteigt und heimkehrt in den Meilwald.
Tags darauf schnappt sich die Hexe einen ausgebüxten Hund, den kocht sie mit, für die Würze. Oder einen Mountainbiker, der sportlicher aussieht, als er schmeckt. Selten, in besonders nebligen Nächten, befiehlt Baba Jaga ihrem Haus, bis runter in die Innenstadt zu wandern, der knackigen Studenten wegen, die fast alle hier unten wohnen und kaum einer am Berg (diese Mieten!).
Einer von ihnen macht sich etwa als letzter einer Gruppe Feierwütiger vor Trunkenheit stolpernd auf den Heimweg. Er sieht Baba Jagas Haus zwischen zwei Altbauten hocken, wo sich eigentlich eine Hinterhofeinfahrt befinden sollte. In diesem Viertel kennt er sich nicht so gut aus. Das Unerhörte der Situation entgeht ihm. Er glaubt, hinter den rot erleuchteten Fenstern erwarteten ihn weitere nächtliche Zecher, eine WG-Party vielleicht, zu der man auch ungeladen auftauchen kann. Seit dem folgenden Morgen wird er vermisst.
Ihre Nase ist warzenbesetzt, ihr Hut ist spitz. Ihre Kräfte sind ungeheuerlich, ihr Hunger ist schier unermesslich. Zwischendurch lässt sie ihr laufendes Haus auf einem Hänger platznehmen, spannt einen betagten Geländewagen davor und zieht es auf den Schlossplatz. Dort verkauft sie aus dem Fenster heraus Konserven. Ein Zauber verbirgt das Hexenhafte in ihrem Gesicht, damit niemand Verdacht schöpft. Der Hut hängt am Ständer. Auf den Dosen steht „Hausmacherwurst“ und „Frühstücksfleisch“ und „Leberaufstrich“. Darin ist aber ein Fußgänger, ein Hund, ein Mountainbiker, ein Student und der Heiner. Entbeint und gesotten. Für eine Baba Jaga allein ist die Ausbeute eh zu üppig, egal wie groß ihr Hunger ist.
Indem sie den Erlangern die eigenen Mitbürger zu Fraß vorsetzt, zeigt sie sich dem Leibhaftigen als fleißige Adeptin des Bösen, dem sie sich verschrieben hat. Und die Erlanger greifen gerne zu. Wo sie doch so zart sind, so unendlich zart.

ChatGPT feat. Ned F. McCowski: Reisen

Es war eine kalte Dezembernacht und das kleine Städtchen war voller Menschen, die sich auf dem Wintermarkt tummelten. Doch etwas war anders in dieser Nacht. Unheimliche Geräusche ertönten aus den dunklen Ecken und seltsame Schatten huschten über die Straßen.

Die Menschen spürten die Präsenz der Monster, die sich in der Dunkelheit versteckten, aber niemand sprach darüber. Sie gingen einfach weiter, als wäre nichts geschehen.

Unter den Menschen waren auch drei Freunde, die beschlossen hatten, einen Weihnachtsspaziergang zu machen und sich auf dem Markt eine Feuerzangenbowle zu gönnen. Doch sie ahnten nicht, dass sie in große Gefahr geraten waren.

Als sie ihre Bowlen tranken, bemerkten sie, dass immer mehr Menschen verschwanden. Die Freunde machten sich Sorgen, aber sie dachten, dass die Leute einfach nach Hause gegangen waren.

Doch als sie zu dritt übrig blieben und einer von ihnen kein Geld mehr hatte, beschloss er, ein Bewerbungsgespräch bei einem Callcenter für Meinungsforschung zu besuchen. Er hoffte, schnell etwas Geld zu verdienen, um sich noch ein paar Bowlen leisten zu können.

Als er im Callcenter ankam, war er überrascht, dass auch andere Bewerber da waren. Sie wurden in einen Raum geführt, wo sie einen Computer mit einem Headset vorfanden. Sie sollten ihre erste Umfrage durchführen und dabei freundlich und höflich bleiben.

Der betrunkenen Bewerber war nervös, aber er gab sein Bestes und las seinen Text ab. Er fragte nach Marken und ob sie empfehlenswert seien. Nach einer Weile war das Gespräch endlich vorbei und der Mitarbeiter der Firma klopfte ihm auf die Schulter und lobte ihn für seine freundliche und höfliche Art.

Doch als der Bewerber auf die Toilette ging, um sich zu übergeben, spürte er die Augen eines Monsters auf sich gerichtet. Es hatte ihn die ganze Zeit beobachtet und wollte ihn angreifen. Aber er entkam knapp und kehrte zu seinen Freunden zurück.

Sie beschlossen, den Wintermarkt zu verlassen und nach Hause zu gehen. Doch auf dem Weg trafen sie auf mehrere Monster, die ihnen den Weg versperrten. Die Freunde waren in großer Gefahr, aber sie kämpften mutig gegen die Monster und konnten schließlich entkommen.

Seitdem haben sie nie wieder Feuerzangenbowle getrunken und haben gelernt, dass man vorsichtig sein muss, wenn man sich auf dunklen Straßen in der Nacht bewegt. Die Monster lauern überall und man weiß nie, wann sie zuschlagen werden.