Ich schlafe gerne lang, werde immer vergesslicher und habe öfters schlechte Laune. Also hab ich mir gedacht: Das sind doch gute Ressourcen; warum nutze ich die nicht beruflich?
Und so habe ich eine Stelle als Tester angenommen. Als Tester für Senioren-Bedarf. Und bevor ich den Titel dieses Textes auch wieder vergesse, habe ich ihn einfach nur Alter genannt, aber vollständig heißt er:
Im Alter gibt es für fast jedes Problem ein Hilfsmittel, nur nicht gegen die Einsamkeit.
Ich habe schöne Socken an. Socken, die meine Waden nicht so einschnüren. Dazu Schuhe, in die ich leicht hineinkomme.
Ich probiere meinen neuen Rollator aus. Setze mich auf die Sitzfläche. Der Scheiß-Urin-Beutel bleibt dabei irgendwo hängen. Aber auf meiner Windel sitze ich schön weich. Später werde ich es dort wohl noch etwas weicher haben. Im Alter freut man sich auch über die Kleinigkeiten des Alltags.
Ich öffne mein Mittags-Menü. Der junge Mann vom Lieferdienst war schon heute Morgen da. Aha. Hühner-Risotto. Gestern gab es Rindfleisch-Risotto, morgen wird es wohl wieder Grünkohl geben. Lecker. Mit Mettwurst. Die Pelle werde ich wohl liegenlassen müssen. Und die Scheiß-Senfkörner werden sich unter meiner Prothese festsetzen, wo ich sie dann nur mit Mühe herausbekomme. Ich werde laut Schleim hochhusten und die Körner in die Spüle spucken. Zwei-drei Körner werden an meinem Hemdkragen hängen bleiben, weil ich nicht mehr soweit spucken kann. Ich habe einen alten Lappen, mit dem ich den Auswurf dann auf meinem Hemd verreiben werde.
Ich esse schnell mein Hühner-Risotto. Schnell heißt, dass ich das Risotto in meinem Mund aufwärmen muss, denn es kühlt so schnell ab. Die Alufolie auf der Packung dient wohl nur der SeniorenBelustigung. Fünf Minuten brauche ich dafür, bis das Luder endlich offen ist. Das werde ich in meinem Protokoll vermerken.
Siedend heiß fällt mir ein, dass meine Freundin heute ihre neuen Arbeitskolleginnen zum Essen eingeladen hat. Ich muss dafür noch einkaufen, und die Zeit ist knapp. Wo ist der verdammte Einkaufskorb. Ich soll keine Taschen nehmen, denn sonst platzen die Tomaten, der Basilikum wird zerdrückt und die Rauke-Blätter, die ich einzeln auswählen soll, leiden.
Der Rollator hat einen Korb und passt schön zu meiner Grützefarbenen Hose, dem Speichelgrünen Hemd und dem Fensterkitt-gelben Blazer. Ich nehme den Rollator.
Ich knie mich auf das Sitzbrett, löse die Bremsen und rase den Berg zum Karstadt hinunter. Den Urinbeutel halte ich vor mich. Als Air-Bag wird er wohl das Schlimmste verhindern. Mit quietschenden Bremsen komme ich vor Karstadt zum Stehen. Zum ersten Mal sehe ich die Bremsspuren eines Rollators. Aus dem Karstadt höre ich schon die Aufforderung, das Geschäft zu verlassen. Erzähl das mal einem Windelträger.
Mit dem Rollator hakel ich mich durch die doppelten Schwingtüren. Keine dieser verzogenen Scheiß-Gören hält mir auch nur eine einzige Tür auf. Dafür kneife ich sie in den Pöter. Keine würde einen alten Mann zur Rechenschaft ziehen, der sich nur noch so gerade eben über seinen Rollator buckeln kann.
Der Urinbeutel bleibt beinahe in der Griffleiste der Rolltreppe hängen. Kostbare Sekunden vergeude ich damit, glaubwürdig geistesabwesend so vor der Rolltreppe stehen zu bleiben, dass die anderen Kunden nur mit Mühe an mir vorbeihasten können. Bei dem Versuch, wieder so einer jungen Schlampe an den Arsch zu langen, erwisch ich nur eine ältere Dame. Auch Sex im Alter kann schmutzig sein.
Seufzend mustern mich die Verkäuferinnen, als ich stocktaub ihre Hinweise – „Wir schließen gleich!“ – ignoriere. Geriatrisch schlenze ich Strauchtomaten in meinen Korb vorne am Rollator. Mit meiner Greifzange fische ich den Mozzarella unten aus dem Kühlregal. Spitzen-Ding, so eine Greifzange. Meine Scheißwindel hat sich gelöst und rutscht in der Hose langsam herunter. Werde in mein Protokoll aufnehmen, dass die neuen Klettverschlüsse nicht nur tierisch scheuern, sondern auch unglaublich schnell aufgehen. Habe meinen Urinbeutel verloren. Finde ihn unten im Kühlregal bei den Mozzarellas. Werde auch vermerken, dass man sich mit diesen Billig-Dingern schnell die Blase verkühlen kann.
Leutselig stellt sich mir der Abteilungsleiter in den Weg. Ich mache auf kurzsichtig und ratter ihm voll über die Zehen. Als er wieder Luft kriegt, schafft er es immer noch zu lächeln. Und bevor er mich hinauskomplimentieren kann, drücke ich ihm die Einkaufsliste in die Hand und lasse mich mit einem vernehmlichen „Uff“ auf die Sitzfläche fallen. Zum Glück war der Urinbeutel nicht so voll, den ich dort abgelegt hatte. Werde den Hersteller darauf hinweisen, dass Männer mit Windeln eigentlich nicht auch noch einen Urinbeutel benötigen. Es sei denn, sie legten Wert auf gespritzte Tomaten.
Entsorge den geplatzten Urinbeutel in der Biotonne am Gemüseregal und die stark tropfenden Strauch-Tomaten ebenfalls. Als der Verkaufsleiter gestresst mit vollem Korb zurückkommt, beschwere ich mich lauter als nötig über den teuren Büffel-Mozzarella, dessen Verpackung so schnell reißt. Kläre ihn lauthals darüber auf, dass ich meine nunmehr nassen Kompressionsstrümpfe nicht ohne Hilfe wechseln könne. Schicke ihn nach dem teuren Barolo. Brülle hinterher, er soll den Cremant nicht vergessen.
Muss den ganzen Berg wieder hoch. Habe jetzt Blasen von den Rollatorgriffen an den Händen. Aber der Korb ist spitze. Alle Tomaten sind noch heil und der Basilikum steht vorne wie eine Eins. Bin stolz auf mich. Zeitlich liege ich noch gut, muss mich nur noch schnell umziehen. Beschließe, erst einmal die hors d´heuvre zuzubereiten. Die finden alle immer ganz lecker und lieben den Wortwitz von wegen Horst d´heuvre.
Ich blanchiere die Tomaten und frage mich, warum meine Freundin trotzdem immer darauf besteht, dass die Tomaten heile ankommen sollen. Richte schon mal Wasser für die Nudeln her. Im Timing bin ich bei den Nudeln immer Spitze. Es klingelt. Ich öffne. Meine Freundin mag es zwar nicht, wenn ich immer noch Rentnerklamotten anhabe, wenn sie nach Hause kommt, aber was willste machen, will ich sagen, kann mich ja gleich noch schnell umziehen. Habe leider nur vergessen, dass sie sofort mit ihren neuen Kolleginnen von der Arbeit nach Hause kommen wollte. Aber das ist ja das Schöne an Demenz; wenn man dann ein Déjà-Vu hat, hebt sich das auf.
Die Kolleginnen schauen betreten weg. Der Mozzarella-Fleck auf meiner grützefarbenen Hose bildet einen schönen Kontrast zu meinem speichelgrünen Hemd mit dem senffarbenen Auswurf.
Das Nudelwasser kocht, meine Freundin auch. Werde meine Nudeln demnächst wohl wieder alleine essen müssen.
Im Alter gibt es für fast jedes Problem ein Hilfsmittel. Nur nicht gegen die Einsamkeit. Auch das werde ich in meinem Protokoll vermerken.
Schlagwort: déjà-vu
Erasmus zu Roevershagen: Vögel I-X
Vogel I – der kleine Vogel
Vogel II – der große Vogel
Vogel III – der andere Vogel
Vogel IV – der dritte Vogel
Vogel V – der falsche Vogel
Vogel VI – der schräge Vogel
Vogel VII – der obere Vogel
Vogel VIII – der Nebenvogel
Vogel IX – der Hauptvogel
Vogel X – der kalte Vogel
Andreas Lugauer: Déjà-Vu
Ob sich Iron Maiden schon mal den Spaß erlaubt haben, ihren Song ‹Deja Vu› in einer Show an zwei verschiedenen Stellen der Setlist zu spielen?
Matt S. Bakausky: Déjà-Vu Forever
Als ich Abends nach Hause kam, fand ich einen dicken Umschlag im Briefkasten. Ohne Absenderadresse, jedoch mit Briefmarke und Stempel aus Hong Kong. In der Wohnung angekommen öffnete ich den Brief und fand darin ein kleines Fläschchen. Es war verpackt in dieser Folie mit diesen Aufplopp-Noppen. Die Flasche sah irgendwie billig aus, als wäre sie leicht zerbrechlich. Doppelt bedruckt mit dem Namen „Deja vu Forever“. Ich hatte vor kurzem in einem Onlineshop diese Flüssigkeit bestellt. Oben an der Flasche angebracht war ein Deckel mit einem Zerstäuber. Der Marketing-Text war knapp und doch aussagekräftig. „Deja vu Forever is a parfume for experiencing deja vus a lot a lot a lot…“.
Ein Deja Vu ist wahrscheinlich eine Gedächtnisstörung. Dabei kommt es einem so vor, als hätte man etwas schon mal gesehen oder erlebt. Dieses Wundermittel soll chemische Substanzen enthalten, die jene Störung öfters hervorrufen. Vorausgesetzt man verwendet es wie ein Parfüm. Ich stellte das Fläschen ins Bad, um das Parfüm am morgigen Tag auszuprobieren. Am nächsten morgen wurde ich vom Wecker aus der Traumwelt gerissen. Ich ging ins Bad, um die Zähne zu putzen. Als ich nach der Zahnbürste griff, schmiss ich beinahe das Fläschchen mit dem „Deja vu Forever“ um. „Ob es die gewünschte Wirkung haben wird?“, fragte ich mich.
Nach dem Duschen war es soweit. Ich besprühte meinen Hals drei mal mit dem Parfüm. Es roch nach einer Mischung aus Rose und diesem chemischen Geruch von Neuwagen. Ich war bereit für das erste Deja Vu, musste mich jedoch auch fertig machen für die Arbeit. Auf dem Weg zur Arbeit hörte ich ein Lied im Radio, das ich schon zu kennen schien – ich wusste nur nicht woher. Da fiel mir der „Deja vu Forever“ ein. War das schon ein erstes „Deja vu“?
In der Arbeit begrüßte mich eine Frau. Diese Situation kam mir bekannt vor. „Es geht los…“, dachte ich mir. Es folgten zig Deja vus. Es war ein konstanter Zustand von bereits erlebten Dingen. Mein Chef kam an meinen Arbeitsplatz und fragte nach den TPS-Reports. Die Situation kannte ich irgendwoher. Mittagessen vom Asiaten bestellen, kenne ich schon irgendwoher. Überstunden bis zum späten Abend, kenne ich schon irgendwoher. Den Bus verpassen, kenne ich schon. Endlich zu Hause ankommen, nichts im Kühlschrank haben, kenne ich schon irgendwoher. Im Internet was von einem Lieferservice bestellen, kenne ich schon. Pizza kalt und verbrannt: bekannt. Sich in den Schlaf weinen und sich auf die Traumwelt freuen: bekannt.
Am nächsten Morgen wurde ich vom Wecker aus der Traumwelt gerissen – das kannte ich schon. Ich ging ins Bad, um die Zähne zu putzen – jaja, kenn ich. Als ich nach der Zahnbürste griff, schmiss ich beinahe das Fläschchen mit dem „Deja vu Forever“ um – noch ein Dejavu! „Ob es die gewünschte Wirkung haben wird?“, fragte ich mich – nicht zum ersten Mal. Nach dem Duschen war es soweit. Ich besprühte meinen Hals drei mal mit dem Parfüm – wie oft denn noch? Es roch nach einer Mischung aus Rose und diesem chemischen Geruch von Neuwagen – seltsames Gefühl, den Geruch zu kennen. Ich war bereit für das erste Deja Vu, musste mich jedoch auch fertig machen für die Arbeit.
Auf dem Weg zur Arbeit hörte ich ein Lied im Radio, das ich schon zu kennen schien – ich wusste nur nicht woher. Da fiel mir der „Deja vu Forever“ ein. War das schon ein erstes „Deja vu“? In der Arbeit begrüßte mich eine Frau. Diese Situation kam mir bekannt vor. „Es geht los…“, dachte ich mir. Es folgten zig Deja vus. Es war ein konstanter Zustand von bereits erlebten Dingen. Mein Chef kam an meinen Arbeitsplatz und fragte nach den TPS-Reports. Die Situation kannte ich irgendwoher. Mittagessen vom Asiaten bestellen, kenne ich schon irgendwoher. Überstunden bis zum späten Abend, kenne ich schon irgendwoher. Den Bus verpassen, kenne ich schon. Endlich zu Hause ankommen, nichts im Kühlschrank haben, kenne ich schon irgendwoher. Im Internet was von einem Lieferservice bestellen, kenne ich schon. Pizza kalt und verbrannt: bekannt. Sich in den Schlaf weinen und sich auf die Traumwelt freuen: bekannt.
Am nächsten Morgen wurde ich vom Wecker aus der Traumwelt gerissen – hab ich schonmal erlebt. „Konnte es sein, dass das ganze Leben ein Deja Vu ist? Seit wievielen Jahren schon?“, fragte ich mich auf dem Weg ins Bad.
Kam mir bekannt vor der Gedanke.
Natalia Breininger: Neon
Ich frage die Katze, ob sie genug gekotzt hat, ja, meint sie, aber ich noch nicht; mein Hals ist geschwollen, die Nase läuft, Hartz IV bald auch; irgendwie ist alles kaputt und angeschlagen, abgeschlagen, mit Lichtern und Raumfahrten dazwischen, Größenwahnphantasien und Existenzängsten, Beziehungswracks und unrealisierter Romantik, ich bin – so viele, dass ich es gar nicht halten kann, und draußen sind – so wenige: wer klopft an die Tür, der klopft an die Tür, ich gehe in Tangenten die Welt ab, Entropien wie Berge um mein Gehäuse, ich esse die Suppe, weil ich muss, und wache auf, weil ich nicht anders kann – nach dreißig stellt sich der Sinn plötzlich tot, und ich weiß nicht, ob das schlecht ist – am Nullpunkt ist immer Ruhe, die besser scheint, als Amplituden der langweiligen Wiederkehr: Karriere machen, fragt mich einer, nein danke, antworte ich, ich wüsste nicht, worin und wozu, zudem niese ich ständig, oder bin kopfkrank, und nur die Sonne geht unter und ist schön und wieder auf und ist noch schöner, das ist alles, was sich zu sehen lohnt, und mit den Spatzen die Krümel zu klauen, und irgendwie zuhören zu können, ohne eine Strafpredigt zu halten, da zu sein, ohne nachlässige Ignoranz oder falsche Leichtigkeit – in Armut lebt es sich schwerer, aber auch ehrlicher, das Finanzamt zieht mir den letzten Teppichboden unter den Füßen weg: wie stellen die sich das eigentlich vor, wovon du leben sollst, fragt eine Freundin, ja, sage ich, weiß ich auch nicht, gar nicht wahrscheinlich – vor mir Berge und Mondkrater, über die ich zu lugen versuche: nur nicht unsichtbar werden, zurückgeworfen ins Negativ, auf sich aufmerksam machen, auch wenn der Globus vor meinen Augen riesig erscheint, ein Kreuz setzen, in Merkels Gesicht, um ihm klar zu machen: so nicht, meine Liebe, du hast keine Ahnung davon, wie wir leben, wer wir auch immer sein mag – die Verlassenen, Geflohenen und Entstellten, die Alten und die unglückseligen Künstler, die Hebammen oder einfach die mit einem vaginalen Loch zwischen den Beinen – was auch immer du mir erzählst, du kennst das Leben nicht, wo du Dostojewski liest und mit dem Masterabschluss putzen gehst, auf halben Stellen, wie halben Stühlen sitzt, desinteressiert und krank; ich weiß doch auch nicht, was mit meinem Körper los ist, oder mit meinem Herz, aber das Leben in diesem Land hat etwas Fahles, Glanzloses, ist fluoreszent, ich sehe, wie dort die Wärme evaporiert und keine Spuren hinterlässt, nur eine Fata Morgana – als wär sie nie da gewesen; ich lecke die eingefrorenen Fenster ab – draußen ist Winter, bald, und ein Jahr ging vorbei, nichtssagend und schwer, mit Gesellschaft dazwischen und der Einsamkeit, in buntes Neonlicht getaucht, kalt und schön – ein Licht, aus dem auch die Frauen kommen, die mir so ungleich sind, Bella, Gigi Hadid, Cara Delavigne, Rihanna, manchmal auch Heidi Klum, wenn sie nicht kreischt, ausgehungert und schön, mit Reichtum behängt, den sie hin und her tragen, wie Sträflingskugeln, Frauen, die zum Verkauf stehen, und irgendwie auch nicht, mit operierten, injizierten Gesichtern, die im Blitzlichtgewitter untergehen und von denen am Ende nur (ihre) Gespenster zurückbleiben: haben sie was gesagt, was gedacht, wer weiß das schon, dafür werden sie nicht bezahlt, sondern fürs Fitschlanknhappy, wie wäre es stattdessen mit Schlappfettnkrank, beides schenkt sich doch nichts und ist nur Ausdruck des Lebens, des Sterbens; ein Kreislauf, der vor sich geht, zusammen mit der Erdrotation und den Gezeiten, und viel mehr als das ist da nicht, obwohl – gestern hat ein Penner meinen Namen gewusst, oder es hat so gehallt, als ob, es hat mich entsetzt, er – in einer Güte, die mitten aus Verzweiflung erwächst: im Leiden noch Wärme geben, geht, geht ausgerechnet da, geht, während die Mode- und Unterhaltungsindustrie Mädchen castet, nach Farbe und Form und das Arbeitsamt neue Sklaven, der Klasse I, Klasse II in seinem asozialen Bürgerklassifizierungwahn heranzüchtet; Merkel erzählt mir irgendetwas davon, wie sie die Arbeitslosigkeit halbiert hat, aber nicht um welchen Preis, und welches Leben die Menschen fristen, in den Ghettos und der Peripherie in Armut, die unterm Strich aufs Gleiche hinausläuft, wie sie dann an Wochenenden in die steuerfreien Oasen des Starbucks strömen, in modischen Billigversionen und Masken aus perfektem Makeup, zum Schaumschlürfen und Kollegenbasching – für mehr reicht das Geld nicht, und im Vergleich dazu hat es selbst Kafka noch knallen lassen, war aber auch früher tot, so läuft es nun mal – wer ehrlich lebt, muss früher sterben – / ich rauchte meine Zigarette zu Ende.
Natalia Breininger: (My lost hometown #2)
Ich erinnere mich, an diesen Mann, wie wir nach Hause liefen auf der Brivibas iela, waren wir einkaufen, wahrscheinlich, meine Mutter hatte mich bei der Hand, ich war sieben und es war September, zu früh um Jacken zu tragen, aber nicht Pullover, Menschengewusel, und dann kommt aus der Kreuzungsecke, an der Gemüse und Blumen verkauft wird, ein Mann, er hat dieses weiche, menschliche Gesicht, das mich an meinen Vater erinnert und irrt ziellos umher, mein Blick senkt sich und er trägt diesen typischen Eastsidepullover, die es nur Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger gab, und ein burgunderroter Fleck zeichnet sich darauf ab, der immer größer wird, Blut, er stolpert und hält sich fest, stolpert und – die Ampel wird grün, ich schaue meine Mutter an, die mit seriösen Blick meine Hand fester drückt (ein Drogensüchtiger hätte ihn nach Kleingeld gefragt oder nach größerem und weil er zu lange brauchte, oder nichts, nicht genug dabei hatte, stach er auf ihn ein, munkelte die Nachbarin später an der Haustür zu meiner Mutter, als ich sie belausche), keine Spur von Panik, nur Spuren von Blut und hektisch werdender Menge, wir wechseln die Straßenseite, der Notfallwagen rollt ein, ich sehe den Mann niedersinken, aus der Ferne, die Sanitär rollen eine Trage heraus, er wird in den Krankenwagen gezogen (noch vor Ort operiert, dreieinhalb Stunden lang, die tiefsten Stichwunden, direkt in die Brust, kannst du dir vorstellen, Olga, dreifacher Familienvater… er hat nicht überlebt) und ich bin sieben und hab keine Angst, aber bete – ich bete vergeblich, dass er überlebt. Als wir zuhause ankommen und Nachbarin Tanja wieder geht, schaue ich aus dem Fenster und es tut mir – um dieses weiche Gesicht, diesen weichen, niedersinkenden Körper, der in den Händen des Chirurgen verblutet, unendlich leid.
(Epilog: Ich dachte, du erinnerst dich nicht, lächelt bedrückt meine Mutter. Da net, mam… ja pomnju. Pomnju vse.)
Anja Gmeinwieser: Donnerstag 07:44 bis 08:00 – 18. Mai 2018
Ich weiß nicht, seit wann genau, aber seit einer Zeit steht vor dem Kiosk an der Pfütze, die nie ganz versiegt, ein Mann und starrt dort in die Pfütze hinein. Dabei hat er eine Mimik aufgesetzt, in der ich mir irgendwas zwischen Gleichgültigkeit und Abscheu erstarrt denke. Schön ist er nicht, der Mann, ich würde sogar sagen, ganz im Gegenteil, und das halte ich nicht allein für ein Geschmacksurteil. Das Gesicht aus Tränensäcken hängt gerade noch über einer jägergrünen Jacke mit ausgebeulten Taschen, eine eigenartig neu wirkende Fotokamera hängt an einer ebenfalls hängenden rechten Schulter – dass sie ihm nicht gestohlen wird. Das Bild, das er abgibt, bestätigt sich selbst noch in seiner viel zu orangenen Mütze und einer Körperhaltung, die ich kaum als solche bezeichnen möchte, es ist eher eine Häufung von Körperabschnitten, aufeinandergehalten von Glück und gutem Wetter.
Erst habe ich gedacht, kann sein diese Lache zeigt den Mann in schöner, kann sein sie schmeichelt seinen Konturen mit Benzinschlieren oder leichtem Wellengang. Aber ich habe nachgesehen: Die Pfütze ist ehrlich. Dazu, das meine ich festgestellt zu haben, sieht der Mann gar nicht sich, sondern nur den Himmel, und mich, wenn ich auf einer anderen Seite der Pfütze stehe. Ich mache das daran fest, dass ich, blicke ich in die Pfütze, nicht mich, sondern nur den Himmel sehe, und ihn.
Seit ich den Mann zum ersten Mal gesehen habe, das war am 4. April, seitdem sehe ich ihn immer. Nach gut einer Woche habe ich mich gefragt, ob er die Pfütze je verlässt. Ich sehe nun zu verschiedenen Uhrzeiten nach. Mittags um 12. Nachts um halb vier. Morgens um viertel vor sieben. Ich habe auch zu absurd unorthodoxen Zeiten nachgesehen, wie 22:37, um ihn beim Abwesendsein zu erwischen. Er ist immer da. Immer wenn ich da bin, mindestens. Ich verlasse zu Unzeiten das Büro, um mich auf den halben Weg nach Hause zu machen, verlasse zu Unzeiten Bett und Wohnung, um mich auf halben Weg ins Büro zu machen, ich habe extra meine dienstägliche Joggingstrecke umverlegt, dehne meine Mittagszigarette extra 5 Minuten länger aus, nur um an der Pfütze vorbeizukommen, die schon so eine Art Fixpunkt in meiner täglichen Routine geworden ist und dort treffe ich immer auf ihn und er würdigt mich keines Blickes. Ich treffe – auch das beobachte ich – auch auf niemanden, der ihn eines Blickes würdigt. Ich blicke mit in die Pfütze, manchmal tue ich das. An schönen Tagen liegt ein gleichmäßigblaues Stück Himmel mit einem unvorteilhaften Männergesicht auf dem Asphalt. Dann wieder jagt eine einzelne Wolke über den Boden. Anderntags, wenn die Pfütze geschrumpft ist, schweben Schmutzflocken wie gestockte Seife am Grund, und darunter zeigt sich schemenhaft ein kleines quadratisches Abflussgitter, das scheinbar seinen Dienst verweigert. Ich wage nicht, ihn anzusprechen, wage das nie. Meine Gedanken kreisen ständig um Pfütze und Mann. Es ist, als wäre die Zeit an dieser Pfütze für diesen Mann angehalten, oder er hat sich im Innehalten selbst angehalten und ist jetzt mit sich, dem Himmel und dem Abflussgitter gefangen. Ist das eine Hölle oder Meditation?
Ich kaufe heute morgen eine Zeitung, ZEIT, 18. Mai. Bilde mir ein, dass die Kioskbesitzerin – sie habe ich nie richtig bemerkt, es ist eine mittelalte, mittelfüllige, mittelgut gekleidete, mittelergraute, mittelgebräunte Dame – mich mit Skepsis mustert. Herrgott, bis jetzt hätte ich noch nicht einmal sagen können, dass es eine Frau ist, die in diesem Kiosk arbeitet. Den Kiosk selbst mag ich. Grün gestrichen, freistehend, jemand hat sich die Mühe gemacht, die Kaffeekarte mit Setzbuchstaben zu machen, ein Kiosk, der sich seiner Kioskhaftigkeit angenehm bewusst ist, ausgezeichneten Kaffee anbietet, um nachfüllbare Kaffeebecher bittet, der Umwelt zuliebe. Die Frau, die so gar nicht zu diesem Kiosk passen will, wird geradezu verschluckt von der Präsenz des bulligen kleinen Baus. Diese Frau also begegnet mir mit Argwohn, statt Freundlichkeit, wie es unser Dienstleisterin-Kundenverhältnis mir eigentlich versprechen würde. Ich geselle mich zu dem Mann an der Pfütze, die einen spiegelverkehrt grauen Himmel zeigt, konzentriere mich aber aus den Winkeln meiner Wahrnehmung auf den Kiosk. Mit der nächsten Kundin tuschelt die Frau und nickt – meine ich – zu mir herüber. Mich befällt es heißkalt. Werde ich meinerseits beobachtet, während ich beobachte?Warum, muss ich mich fragen, hat sie nicht mit mir über ihn getuschelt, er steht da doch die ganze Zeit und starrt in diese Pfütze, dass das meine Faszination, meine Fragen erregt, wird doch wohl selbst dieser Kioskfrau nachvollziehbar sein. Natürlich, sie hat mir voraus, dass sie von ihrem Kiosk aus immer alles beobachten kann, ohne dass es jemand wundert, ohne dass es überhaupt jemand bemerkt, während ich für meine Beobachtungen diesen Ort erst eigens aufsuchen muss. Die Blickachsen sind bestimmt durch die räumlichen Gegebenheiten: Was sich bewegt, auf dem offenen Platz wird gesehen, betrachtet, bespitzelt, wohingegen nicht beachtet wird, was sich hinter einem Wall aus Butterbrezeln und Kreuzworträtseln verschanzt.
Meine Nervosität spitzt sich zu. Ich versuche im Geiste zu sehen, was die Frau sieht: Zwei Männer, einer mit Mütze, Kamera und Tränensäcken, der andere jünger, auch mit Mütze, einem dichten Bart und einem kastigen grünen Rucksack. Vielleicht malt sie sich eine Beziehung zwischen uns aus. Vater und Sohn. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, denkt sie vielleicht, und dass ich auch irgendwann immer da stehen könnte. Sozialarbeiter und Drogensüchtiger. Wobei ich natürlich mich in der Rolle des Sozialarbeiters sehe, selbst in ihren Gedanken, die sicherlich vor keiner Unterstellung halt machen. Vielleicht zieht sie Schlüsse, aus der Ähnlichkeit vom Grün des Rucksacks mit dem Grün der Jacke. Oder zwischen den Formen unserer Mützen. Ich nähere mich, einer plötzlichen Idee folgend, dem Gesicht des Mannes um Anzeichen von Bärtigkeit zu finden. Ich rieche Rasierwasser, wie sonderbar.
Vielleicht ist sie seinen Anblick schon so gewöhnt, dass sie ihn nicht mehr, mich aber sehr wohl wahrnimmt.
Um ihre Aufmerksamkeit auf ihn zu lenken, beginne ich ein flüsterndes Gespräch mit ihm. Als willkommenes gemeinsamen Thema wähle ich die Pfütze, deren verschiedene Gesichter wir ja beide zu gut kennen, und die heute wegen des trüben Wetters enttäuschend wirkt. Der Mann rührt sich keinen Millimeter, der Blick der Kioskbesitzerin dagegen schärft sich noch mehr. Ich blicke verlegen in die Pfütze. Irgend Vögel flitzen tief über den Himmel, die Wolken verschieben sich millimeterweise zueinander und erfinden neue Töne von Grau. Wenn ich mich weiter vorbeuge, um in mein eigenes Gesicht zu blicken, sehe ich, dass es durch das nach vorn und unten gebeugt sein ein wenig hängt, die Wangen hängen ein wenig vor den Lippen, die Tränensäcke treten stärker hervor, die Augen wirken kleiner. Ein wenig älter sehe ich aus, nicht? Ich sehe so nicht aus, nicht? Es sind die Wellen in der Pfütze, die mein Gesicht so wirken lassen, nicht? Plötzliches Unbehagen: ohne aufzublicken, oder auch nur die Augen zum Spiegelbild des anderen zu bewegen, spüre ich seine Abwesenheit. Wann er gegangen ist, ich könnte es nicht sagen.
Anna Hofmann: Déjà-Vu
Die ganze Welt dreht sich um einen Punkt zwei Meter neben mir und ich schlafe rückwärts. Im Traum scheint mir die Szenerie real, am Tag ist mir das meiste fremd.
Alles hier ist stimmig. Als ich in seine Wohnung trete, sehe ich Bücherstapel auf dem Tisch liegen, sie sind parallel zur Kante ausgerichtet. Ich schaudere und denke über äußere und innere Ordnung nach. Er sitzt neben mir und redet so viel, er spricht nicht mit mir, er redet und mein Hirn pocht gegen die Schädeldecke. Früher nannte ich das Migräne, aber es ist ein chronisches Klopfen in meinem Kopf geworden. Er wird platzen, denke ich und dann wird er sich über die Sauerei beschweren. Sein letzter Satz hängt in der Luft und wiederholt sich in meinem Kopf so lange, bis er ein Ohrwurm wird.
man kann es sich nicht aussuchen
man kann es sich nicht aussuchen
man kann es sich nicht aussuchen
Ich spüre, dass meine Mundwinkel schon wieder zu Blei geworden sind, nicht imstande zu lächeln, lasse ich mir neue Ausreden einfallen, warum ich nach Hause muss. Nach Hause, das ist auch übertrieben, dieses Loch Zuhause zu nennen aber ich kann nicht sagen, dass ich allein sein muss, ohne noch mehr erklären zu müssen. Meine Jacke habe ich schon am Anfang auf die Stuhllehne in der Küche gehängt. Als wäre ich immer auf der Flucht merke ich mir genau, wo ich meine Siebensachen liegen lasse und wie ich schnell wieder nach draußen komme.
Obwohl er noch nicht zu Ende erzählt hat, gehe ich. Während ich die Straße entlang laufe, denke ich über den Punkt zwei Meter neben mir nach. Was, wenn es immer nur um diesen Punkt ging und das Streben dahin eine ständige Verbiegung bedeutet, die mich irgendwann ganz schief hat werden lassen? Ich wiederhole innerlich, was er gesagt hat und sehe nur Fehler in dem, was ich geantwortet habe. Der Boden unter meinen Füßen scheint zu zittern und meine Augen versuchen einen Punkt auf der Straße zu finden, der lohnenswert wäre, fixiert zu werden.
Ich will zu ihm zurücklaufen, ich schwärme meinem Verstand bereits vor, wie schön das wäre, wie sehr er sich freuen würde, wie normal alles sein könnte, da erinnert mich etwas daran, dass Normalität lange her ist. Sonst müsste ich jetzt nicht gehen. Sonst hätte ich nie von irgendwo gegen meinen Willen und mein Vorhaben gehen müssen. Ich hätte keine Probleme gehabt, das Haus zu verlassen, ich würde einfach immer tun, wonach mir ist.
Es begann zu schneien und wenn es schneite, dachte ich an etwas früheres, angstloses. Jetzt machte mir beinahe alles Angst, ich konnte nur noch wenig aus dem Haus. Meine Wohnungstür war mir irgendwann wie eine magnetische Schwelle vorgekommen, die ich nicht übertreten konnte. Manchmal hatte ich die Wohnung wochenlang nicht verlassen, nicht einmal dem Lieferservice hatte ich in die Augen sehen können und unangemessen viel Trinkgeld gegeben. Oft hatte ich es probiert, aber jeder neue Versuch entmutigte mich mehr und nachdem ich meine Jacke dreimal an- und wieder ausgezogen hatte, legte ich mich zurück ins Bett.
Und ich hatte nicht zu seinem Geburtstag gehen können. Das liegt vor allem daran, dass er bereits nachmittags in seine Wohnung eingeladen hatte. Wäre es eine Party gewesen, hätte ich es hingeschafft, aber als würde mir die Nacht meine Melancholie eher verzeihen als das Tageslicht, konnte ich nicht.
Wobei Melancholie ja eine ganz andere Sache ist als das, was ich erlebe. Melancholie lässt noch Spielraum für Ästhetik zu. Man kann sich in den vielen Nuancen baden, man kann es genießen, sie reiht sich in verklärte Vorstellungen von Zweifel und Traurigkeit ein. Aber es kommt mir heute eher so vor, als sei mir ein zerbrochener Spiegel vorgehalten, der mir eine verzerrte Welt und ein zerstörtes Selbst zeigt. Und so bin ich nicht mehr imstande zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, ja am Schluss weiß ich nicht einmal mehr wo oben und wo unten ist.
Ich finde immer noch keinen Punkt zum Fixieren, weder außen noch innen und laufe schneller. Bis zu meiner Wohnung sind es noch gut 20 Minuten, aber laufen ist besser als Straßenbahn fahren, dass mir an schlechten Tagen wie eine fahrende Blechbüchse mit vielen anderen Insassen vorkommt. Das Feld vor mir ist im Sommer ein beliebter Grillplatz, heute ist kein Mensch zu sehen, es schneit immer noch.
Aber Schnee. Die Bewegung der tausend kleinen Flocken zieht mich mit nach unten; eine optische Täuschung, die mir plötzlich so verführerisch erscheint, dass ich mir wünsche mit ihnen zu fallen und liegen bleiben zu dürfen. Ich würde dumpfer fallen als die Flocken. Nicht sanft zu Boden pendeln wie sie, ich würde nicht noch einmal nach links und nach rechts schweben, bevor jede von ihnen mit dem Rest verschmilzt. Es wäre eher ein gedämpfter Schlag und dann läge ich dort auf dem Feld und wäre binnen weniger Minuten nicht mehr zu sehen, denn Flocke um Flocke würde mich der Schnee begraben. Man würde mich in den ersten warmen Tagen im April finden. Einen ganzen Winter lang liefe jeder einfach an mir vorbei. Nur wenige würden sich noch einmal umdrehen, sähen über die Felder aus Eis, würden ein Unbehagen spüren, einen Schatten. Sie würden sich fragen, ob sie ihrem Bauchgefühl folgen und nachsehen sollten und dann würden sie sich zur Ordnung rufen. Sie würden sich einreden, das sei Unfug und sich schämen so dazustehen, auf das verschneite Feld starrend. Ihnen würde einfallen, wie viel sie noch zu tun hatten und am Ende würden sie weiterlaufen.
Ich öffne meine Wohnungstür und der Schreck packt mich, ich höre etwas. Jemanden. Er kommt auf mich zu.
„Was machst du hier?“, frage ich ihn und er lächelt.
„Du bist spät“, sagt er.
„Aber, ich war doch gerade bei dir?“
„Was meinst du?“
„Bin ich nicht vorhin..?“ verwirrt sehe ich mich um. Dies ist meine Wohnung und mein Haustürschlüssel. Ich habe damit aufgeschlossen. Er war schon innen. Wie kommt er hier rein und warum ist er mir nicht böse, er müsste doch..
„Ich hab uns was gekocht“, sagt er und geht in die Küche.
Ich will sagen, dass ich keinen Hunger habe, dass mir alles zu viel ist, dass ich nicht mehr weiß, was real und was Traum ist, dass ich müde bin und allein sein möchte. Ich will ihm sagen, dass ich Träume habe, die mir wahrscheinlicher vorkommen als mein Alltag und dass ich so sehr hoffe, er könnte verstehen, wovon ich spreche. Aber ich lasse mich nur auf einen Stuhl fallen und lege meine Jacke über die Lehne.
„Es schneit“, sage ich.
„Ja“, sagt er, „man kann es sich nicht aussuchen“.