Ein reicher Mann ist einmal ausgegangen, er wollt mit anderen Reichen speisen, gerade, wie es die feinen Leute immer tun. Da aber haben die Dinge in seinem Hause sich gedacht, dass sie sich’s auch einmal wollten gut gehen lassen. Und es war ein Schrank unter ihnen, der hat den Bauch voll des Branntweins gehabt, den tät er den anderen kredenzen. Und sind sie alle lustig worden und immer wilder in ihrem Übermute; der alte Stiefelknecht tät sich auf die Chaiselongue legen, das Geschirr hat munter auf dem Tische geklappert und ein Hifthorn und eine Tanzgeige, die haben ihnen dazu aufgespielt, die waren froh, dass sie sich hören lassen durften; denn es hätt sie ihr Herr nur zum Zierrate an die Wand gehängt, denn er war kein Musikus und pflag viel lieber dem Klingen der Taler zu lauschen tagein, tagaus. Doch wie sie alle sind immer trunkener worden, ist ein Streit aufgekommen, es war ein alter Stiefel wohl eifersüchtig auf einen jungen Käs geworden, der hat mit seiner Bürste getanzt. Und hast du nicht gesehen, gab ein böses Wort das andere, das Tintenfass hat mit dem Brotkorb das Raufen angefangen, da traten dann auch Kerze und Schirm hinzu, und schließlich hat die ganze Gesellschaft, die eben noch so munter miteinander ist gewesen, einander Wims und Knuff gegeben. Und als unser lieber Herr Jesus, der an seinem Kreuze an der Wand gehangen, ein begütigendes Wort spricht, hat ihn der Wandschirm gepackt und in den Ofen geworfen, denn der Wandschirm war aus dem fernen Nippon und achtete der anderen Götter nicht. Und noch manch andres hat sein Leben ausgehaucht in dieser Rauferei, der Feuerhaken tät ein ganzes Regiment von Tellern erschlagen, ein altes Buch ward in der Waschschüssel ersäuft und gleich vieles mehr. Unter all dem kommt der reiche Herr nach Hause und mag es gar nicht fassen, was er sieht, spricht „Weh!“ und „Ach!“, und da er einen Schritt in die Stube macht, fällt er über ein sterbendes Schemelchen, schlägt unglücklich mit dem Kopfe auf eine ohnmächtige Bain Marie und war selbst hinüber. Und weil er ein alter Hagestolz gewesen ist, hat er keine Kinder gehabt, und was noch zu gebrauchen von seinem Hausrate, das ward in alle Welt verkauft. Manche haben’s besser funden, andere schlechter, just wie es so geht in der Welt. Das Hifthorn aber ist zu einem Jägersmann gekommen und fürderhin alle Tage an der guten Luft gewesen, war fröhlich allzeit und hat nimmer der alten Tanzgeige und des Heilands im Ofen gedacht.