Dachterrassen überspannen
kühle Wandelgänge.
Streng reguliert
schlägt der Wasserwächter
Knoten ins Palmblatt.
Tänzer kündendie
Karawanen der Kamele
glühende Euter.
Das Magazin für Eigenart
Dachterrassen überspannen
kühle Wandelgänge.
Streng reguliert
schlägt der Wasserwächter
Knoten ins Palmblatt.
Tänzer kündendie
Karawanen der Kamele
glühende Euter.
die Sprache
im Wald aussetzen
Kieselsteine fallenlassen
den Weg mästen
schnell schnell
in die Zukunft ausschreiten
viele Leute sagen
ihre Stiefel kneifen
die Verfolgung der Oger
unmöglich
lieber die Nachtmütze schlachten
eine Kinderschar zeugen
das Siedfleisch heranziehen
das Denken
im dunklen Fluß aussetzen
Brosamen fallenlassen
dicke Vögel mästen
am Staudamm
schnell schnell
in die Vergangenheit abtauchen
viele Leute sagen
ihre Schwimmflügel schmelzen
das Erreichen des Glücks
unmöglich
lieber das Atmen einstellen
die Kinder zurücklassen
das Siedfleisch erhitzen
sich selbst abkochen
und
die lästige Gegenwart
verdunsten
`Ne Prinzessin küsste einmal
ein´ verwunsch´nen Frosch.
Da gab es einen großen Knall,
KRAWUMM und PLATZ und BOSCH.
Ein hübscher Kerl stand dann vor ihr,
jedoch, er war kein Prinz.
Er war ein Wirt und braute Bier
und hieß Hans Peter Hinz.
Doch dies edle Königskind
war verliebt bis über die Ohr´n,
und wenn sie nich´ gestorben sind,
sind sie sehr spät gebor´n.
am Waldrand ein Reh
das Licht wendet sich
im Halbdunkel der Weg
brauner Samt liegt in der Luft
tastbare, feine Sehnen
schneiden in die Gewohnheit
war es je so still
haben wir je so weit gedacht
das Reh flüchtet
Auf gewohnter Straße färben Bäume, Licht und Plakate das Gedächtnis. Hauseingänge riechen nur hier so. Mein Gang wird schneller, die Schatten dunkler. Ich höre die Fragen ihrer Gesichter.
Auf dem Stadtplan verirre ich mich zwischen Straßennamen, taste die Stadtmauer entlang durch den grauen Graben hinauf zur Burg. Falken stechen in den glühenden Untergang der Sonne. Ich verharre vor dem Drehkreuz, versinke in die Weite des Tals bis zur Bergkette. Ich bin da.
wir trinken von deinem Wasser
Fisch, dich nährt das Licht
dein stilles Singen fordert zum Tanz
vielleicht ist noch Zeit
wir trinken von deinem Feuer
Vulkan, dich nährt der Stein
dein brennendes Sterben mahnt uns zur Feier
vielleicht ist noch Zeit
wir trinken von deiner Erde
Baum, dich nährt der Wind
dein schwankender Stand weckt uns
vielleicht ist noch Zeit
wir trinken von deiner Luft
Vogel, dich nährt die Weite
deine verlässliche Rückkehr löst unsere Trauer
vielleicht ist noch Zeit
Wann baute Dornröschen die Mauer?
Wo hatte sie die stacheligen Rosen her,
die sie pflanzte,
und stieß sie die Schaufel dafür in die Erde,
schwitzend und gebückt,
voller Vorfreude auf den Schlaf,
den ungestörten Schlaf,
den sie sich redlich verdient hat?
Hat sie den Wecker gestellt?
Und als sie die Augen öffnete, waren da
all ihre Pläne aufgegangen?
Sagte sie „Setz dich da hin und halt still“
zu dem Prinzen und klebte ihm
fröhliche Pflaster auf die zerschrammte Haut,
zufrieden mit dem, was sie ertastete?
Ein Königreich für den ersten Gedanken,
der ihr durch den Kopf ging.
glückliche Kindheit,
lässige Mutter
und als Haustier einen Bären,
größer als der von der Losbude.
der Zwerg kriegt sein Fett weg.
dazu gibt’s nen Schatz
und am Ende pro Nase
einen Märchenprinz gratis.
Blöde Schnepfen.
30, Single, backe gern Kuchen
und schätze
hier und da ein gutes Glas Wein.
Meine Lieblingsfarbe ist rot.
Such naturverbundenen Ihn
für ausgedehnte Wandertouren und mehr.
Wenn du schöne Augen hast und kräftige Hände
und ein Lächeln mit strahlenden Zähnen,
dann schreib mir.
Das Kennwort ist:
Jagdschein.
Das lustvoll Gegessene wieder ausspucken.
Sich modisch gürten, dass einem die Luft wegbleibt.
Im Glassarg zum Bild erstarren
als Männertrophäe – ja,
Schneewittchen ist ein hoffnungsloser Fall.
Wie typisch die Lösung:
Nicht der Faustschlag eines Riesen,
Nicht der Schlachtruf eines Einhorns,
Nicht der Schwerthieb eines Prinzen
löst den Bann, nein, es ist:
das Stolpern eines Zwergs.
Das muss wohl den meisten genügen.
nicht schuldig
spucke ich
das Attentat
lässig
eine bedauerliche Hysterie
lebenslang
lese ich nun
im Käfig
im Kinderbuch
intrauterine Märchen
verfluche am Telefon
locker
die Opfer
den symmetrischen Abdruck
ihrer Brandblasen
lebenslang
wachsen mir
selbstunähnlich
Flügel aus Chitin
und Pathologien im Schädel
manchmal
häute ich mich
lässig
eine bedauerliche Hysterie
mein tüchtiges Ich
nicht schuldig
lebenslang
die Kirche
geisselt die Unzucht
die welken Engel
verbreiten das Laster
auf der Flaniermeile
ist ein Strich gezogen
die Wasser fliessen rückwärts
in ihren Quell
der Kardinal
ein fetter Bläser
lebt seinen goldenen Traum
unter der Soutane
pulsiert das Aspergill
harzt der Weihrauch
Oblaten sind getrüffelt
im Katalog
hat man
den Priesterkalender
im Internat
frische Wichtel bestellt
das Bussgeld ist witzig
die Oblaten flambiert
der Weihrauch entleert
die Verdauung intakt
Testikel werden pochiert
die Engel
verbreiten das Laster
der Kardinal
auf der Flaniermeile
zieht
keinen Strich
das Neonlicht
flackert
in der Dunkelheit
in meinem Dorf
winden sich die Lenden
am Euter
der Spucknapf
ist fett
und einsam
am Lagerfeuer
wird er zur Butter
für Steckrüben
am Arsch der Welt
zählt nur
das Ritual
rote Lippen
sind ein Skandal
nass
zeigen sie
die Wirklichkeit
ungefragt
das Neonlicht
flackert
am Arsch der Welt
zählen nur
Geschenke