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Eisenbart und Meisendraht ist das Literaturvermittlungsmagazin für geschundene Seelen. Jeden Monat wird ein neues Thema von unserem Schriftsteller*innenpool beackert und hernach in Radiowellen (Z) transformiert, in den Pod geschmissen und hier im Internet kybernetisch in den space gepresst.
Diese Seite ist gut, denn sie bietet eine einwandfreie Möglichkeit, in allen Beiträgen herumzustöbern, die im Rahmen von EB&MD veröffentlicht worden sind.

Aktuelle Themen

zu den Themen

"Merfektion ist langweilig, Penschlichkeit ist schön." (Byra Tanks)
Grundgütiger, was für ein Tohuwabohu! In den heiligen Hallen von Z sieht es aus wie bei Hempels unterm Sofa, der
"Ich halte viel von Ringo Starr – vor allem von seinem Schlagzeugspiel." (Beethoven)

Neue Textbeiträge

Beiträge Lyrik

Carsten Stephan: Was läßt sich über Möbel sagen?

Mit Goldsmith keine Pleite schieben Adrett, allerliebst, anmutig, ansehnlich,ansprechend, anziehend, apart, appetitlich(Küche!), berückend, etwas Besonderes,bildschön, blendend, brillant, duftig,delikat, echt, eindrucksvoll, einnehmend,einmalig, einzigartig, elegant, elfenhaft,entzückend, erhaben, exquisit, charmant,fabelhaft, fantastisch, fein, fehlerfrei,fesch, flott, formvollendet, ganz groß,gefällig, gewinnend, graziös, herb,herrlich, hinreißend, hübsch, ideal,imposant, jugendlich, klar, klassisch,köstlich, kräftig, kühn, künstlerisch,lebendig, leuchtend, lieblich, mächtig,mondän, nett, niedlich, patent, pfundig,pikant, prachtvoll, prächtig, raffiniert,rank, rassig, reif, rein, reizend, sauber,schick, schmissig, schmuck, schnittig,schön, stattlich, stilvoll, strahlend,sympathisch, tadellos, traumhaft,vollendet, vornehm, wirkungsvoll,wohlgeformt, wohlgestaltet, wunderbar,zauberhaft, zierlich. Nun darf man über eine Aufzählungdieser Art nicht einfach hinweglesen,so geht es nicht, das muß man sehraufmerksam in sich aufnehmen undversuchen, jeden Begriff auf ein bestimmtesMöbel...
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Beiträge Lyrik Prosa

Carsten Stephan: Möbelmäkelei

Nach Prof. Walde Die Kommode ist ein Kastenmöbel, welchesseinen Namen nicht mit Unrecht trägt. Früherstellte man die Kommode auf hohe Füße,während jetzt die Schubkasten bis fast aufden Fußboden reichen, so daß man sich beiihrer Benutzung zu sehr bücken muß; deshalbist die Kommode von heute nicht mehr so„commode“ als ehedem. Unter der seltsamen Bezeichnung „Vertikow“versteht man einen Schrank oder Behältervon zierlichen Formen zur Aufbewahrungwichtiger oder wertvoller Gegenstände,Kostbarkeiten, Nippes u. drgl. Der Namesoll herrühren von dem ersten Verfertigerdieser Art von Schränken, die zumeist andie Stelle der „Glasschränke“ unsererVoreltern getreten sind. Von dem durchdas Eindringen des neuen Stiles veranlaßtenUmschwung der Dinge ist auch...
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Beiträge Prosa

Christian Knieps: Besitzlos

Ich bin heute Morgen aufgewacht und hatte richtig hartnäckige Kopfschmerzen. Solche Kopfschmerzen, dass man ausrasten könnte, wenn es nicht so verdammt wehtun würde. Ich stelle mir die Frage, worüber ich in der Nacht alles nachgedacht habe, und ich komme zu der Erkenntnis, dass mich mein Besitz so richtig annervt! All der blödsinnige Kram um mich herum, den ich aus irgendwelchen anerzogenen Gründen seit Jahren und Jahrzehnten sammle. Also weg damit!Ich beginne. Zunächst suche ich alles zusammen, das ich nur aus reiner Sentimentalität behalten habe: Gläser vom Weihnachtsmarkt, alte Fotos von irgendwelchen uncoolen Ereignissen aus meinem Leben, Bücher, die mir geschenkt...
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Beiträge Glosse Prosa

blumenleere: burnin‘ ur furniture may lead to a celebration of life

schlag das haus auf, die wohnung. darin prothesen, dir, laut massenwahn, deine mehr bis minder alltaeglichen taetigkeiten zu erleichtern, sowie semistationaere aufbewahrungsbehaelter fuer kuenstliche abgelegte haeute & allerlei zeug, dessen scheinbare notwendigkeit deiner blanken unfaehigkeit entspringt, dich den umstaenden & dir begegnenden ereignissen ohne ein pathologisches horten von vorsichtsmasznahmen & gegengiften zu unterwerfen: du, also, verstellst dir den raum mit pervers geknechtetem material – wider seine natur mit viel aufwand zum vermeintlichen stillstand gezwungen –, seinen wandel verdraengend, abnutzungserscheinungen verfluchend … aber, wieso, nur, wo dir doch klar sein muesste beziehungsweise sollte, dass seine erosion dadurch zwangslaeufig beschleunigt wird, nutzt...
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Beiträge Lyrik

Bastian Kienitz: Das Dachstudio

(Blankosonett) der Bass schlägt schräg auf die Sekunde einins Zwischendurch gevögelt bis zum Wahnwirkt dieses Glas lichtbrüchig und erhitztwenn man ganz oben auf der Treppe steht verliert die Maske ihren Sinn und Zweckund die Gestalt erhebt sich lüstern selbstauf das Podest und wird zum Mittelpunktder Tagesschau auf dem Dachstudio das Fiftyfour gleich um die Ecke scheintein Licht aus Tausenden und einer Nachtmit Charme, Schablone und von Angesicht zu Angesicht, gemeißelt, bibeltreuvielleicht auch frei von Mauern, alles gleichtdem großen Plan: dem Ganzen scheingestellt…
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Beiträge Lyrik

Bastian Kienitz: Das Buch

das ist mein Buch, am Rand des hölzernen Tischesmein Boden, auf den ich das Teeservice setzedie Ordnung zum Kreis einer Linie und Eckeam Ende der Lehre, schlussendlich Verwischtes dort steht auch die Kanne, chromblassgrau im Lebenmeliert wie die Haare, die ich mit mir tragedoch alles wirkt ruhig, ringsum was ich habebleibt in sich gekehrt vom verwaschenen Reden es ist jetzt vollbracht, meine Zeit scheint zu Endeund alles was bleibt, sind die blattlosen Seitendort bin ich, dort war ich und dennoch beizeitenbin ich das Stillleben im Schein deiner Hände…
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Beiträge Lyrik Tagebucheintrag

Bastian Kienitz: 10.11.2012 [2.00Uhr]

Auf dem Tisch liegt er, wie etwas Gezähmtes, mit Zähnen,mit messerscharfen Blickpunkten, an ihren Schenkeln ent-lang kleine Perlen, klitzekleine vom Regen und rotgestürzteUnterlippen von seiner Protagonistin: er liest am Biertischweiter vom Schreiben….
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Beiträge Lyrik

Bastian Kienitz: The Chair

der stuhl auf dem du sitzt ist morsch und auch die zeit
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Beiträge Lyrik

David Telgin: Der alte Schrank

der alte schrank in der neuen wohnung
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Beiträge Lyrik

David Telgin: Tisch und Stuhl

Tischund Stuhl Darüberder Kopf gebeugt Die schöne Maserungdes Tisches Weiße Wolkendie langsam vorüberziehen Blaue Tinteund Gedanken auf dem Papier
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Beiträge Lyrik

Carsten Stephan: Malewitschmodell Mascha

(audiobeitrag wird nachgereicht) An der großen Schönheit MaschasHat ein jeder sich ergötzt.Und Malewitsch hat sie schließlichAuch perfekt ins Bild gesetzt. Er holt sie vom Rübenacker,Sie posiert im Atelier,Perlenohrring nur am Leibe,So entstand auch dies Porträt. Und bald kam es, wie es mussteZwischen Maler und Modell.War modern auch Herr Malewitsch,Hier blieb er traditionell. Was der Meister in ihr sehe,Fragt verliebt sie ihn zuletzt.Er verwies auf sein Gemälde,Und das hat sie wohl verletzt. Denn sie nahm ein Hackebeilchen,Herr Malewitsch ward ganz klein,Und ging in die neue PhaseDes Gulaschfuturismus ein. Ja, der Mascha schwarze SeeleZeigt das Bild hier absolut.Bloß Banausen finden’s einfachNur quadratisch,...
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Beiträge Lyrik

bastian kienitz: Appolo und die Musen

das Ungeschriebene flüstern dieser Regen tropf tropf reden ohne Worte mit dem Augenaufschlag im Frühsommer oder lass es Frühling Winter sein auf deiner Insel hinterm Horizont das eine Blatt der Stift und das inmitten fröhlich tanzende Sehnsucht zerreißende Naturschauspiel auf der Rückseite des Mondes lass uns Blumen pflücken gehen die ich aus seiner Stille lese
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Beiträge Lyrik

Bastian Kienitz: LA SCAPLIATA

hinter den Augen, die ein Meer von sich zeichnenzeichnet sich stumm eine Stille mit abzwischen Kontur und dem ersten Anzeicheneiner Begegnung, die mehr als das sagt als ihre Lippen zu sagen vermögenHerbstzeit ein Blatt auf verblichenem Blatthinter dem Lichtstreu aus Licht und dem regeneines Gefühls aus den Tiefen der Nacht lächelst auch du als Geheimnis dazwischenwortloses Schweigen, vielmehr noch als daswas ich nicht sage, dein Herz muss es wissenund schaut im Stillen zu den Sternen hinab…
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Beiträge Lyrik

Bastian Kienitz: An den Fugen wackeln

deine Lippensprechen imStillen reißen Fugenauf & Beben die ich inNacht & Nebellas
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Beiträge Glosse Prosa

blumenleere: schwaermerisch zertret‘ ich allzu klebrige schwaermereien …

eine muse: eine muse scheint irgendwas –beziehungsweise ein konkreter mensch – & zwar irgendwo zwischen katalysator – beschleunigung kreativer prozesse – & transistor – verstaerken inspirierender impulse – zu sein, ferner jedoch mitunter gar selbst das der so dringend kultur schaffen wollenden persona akut fehlende gegenstueck darzustellen, welches letztere unbedingt & quasi zwingend benoetigt, um pittoresk ueber sich hinauszuwachsen & in einem mehr oder minder euphorischen flieszen sie berauschende werke hervorzubringen, die sie fuer gut genug haelt, sich vor sich & anderen mit ihnen zu schmuecken – & das vielleicht blosz deswegen, weil ihre unsicherheit solch enorme ausmasze annimmt, dass...
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Beiträge Lyrik

Carsten Stephan: Matze Maier

Matze Maier schrieb am AbendLaunig, mit geschnorrtem Stifte,Ein paar Zeilen auf den DeckelSeines Bieres. Und am nächsten Morgen schelltenVierzig feiste Großverleger,Bis er endlich irgendeinemGähnend nachgab, Der sein Werk in einer WocheDann millionenfach verkaufteUnd die Wälder niederwalzteFürs Papier. Matze Maier zuckte zaghaftSeine schönen, schmalen SchulternUnd zog zügig in ein SchlösschenFern in Frankreich, Wo bald große Kipper knatterndGeld aus Hollywood abludenUnd die Groupies grinsend aus denLaken lugten. Und kaum einen Monat späterSchrieb er wundersamerweise:Werde nie im Leben Dichter!Und zerbarst.
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Beiträge Lyrik

David Telgin: Muse

Der Einfallist plötzlich da Worte und Silbenich tauche hinein Tanzein Gedanken Ich höre Musikvon Eric Satie Bilder ziehenan mir vorbei Inspirationdie Muse flüstert leise Und ich schreibe.
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Beiträge Lyrik

David Telgin: Papier

Das weiße Papier Und keine Idee,keine Muse Vor mirdie kahle Wand Nichtein Wortoder eine Silbe Das weiße Papierbleibt weiß Aber vielleichtklappt esspäter noch Und ichschreibe.
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Beiträge Lyrik Poetry Slam

Katrin Rauch: Der Musenanruf

ein versehen ideen ohne enderinnen durch meine hände,während ich nach worten sucheund die eine verfluche,die zuständig wäre,für jene kunst, die hehre,die neben ruhm und ehreerstmal eines verspricht:ein hübsches gedicht. wobei, „hübsch“ ist ja bekanntlich der kleine bruder von „nett“und das die kleine schwester von … „nicht gut“und das ist mir also wirklich auch nicht genug.eine symphonie will ich schreiben, eine großeam besten in c-dur!ja, aber das da, was ich bis jetzt hab dadas ist ja noch nicht mal ein liednoch nicht mal ein ton und explizitnoch keine stocker, und auch kein fritzund schlimmer als ein schlechter schmäh.und überhaupt: c-dur, das...
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Beiträge

Pola Ruin: muse

und die ernsthaftigkeit deines blicks, wenn du eine melodie ersuchst,die deine zu werden und die art, wie der letzte ton, den du anschlägst als ein sanfter, hoher, bebender ausläuftwie eine signatur und das kräuseln deiner lippen,unbemerkt, wie unfiltriertes wurzelwerk zeugt es von leid und biegsamkeit der jahre und das echo deiner fingervibriert guttural im klangkörper,dem hölzernen wie dem blutdurchströmten und das dunkel fließt aus deinen fingern das fragile bebt wie ein zwerchfelldie verzweiflung weint im hohlkörper, und das eherne metronom pocht
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